ÖGB-Lackner ad Pflegepaket: „Politisches Feigenblatt im Vorwahlkampf“
Im neuen Arbeitsklimaindex hat die AK Oberösterreich gestern erneut ernüchternde Zahlen präsentiert: Ein Drittel der Beschäftigten in der Pflege unter 35 sagen, dass sie den Beruf nicht länger ausüben möchten. Was die Bundesregierung heute vorgelegt hat, zielt jedoch an keiner Stelle darauf ab, die Arbeitsbedingungen der Pflegekräfte zu verbessern. „Dabei belegen Studien, dass hier die gravierendsten Probleme liegen. Ein neues Maßnahmenpaket zu präsentieren, ohne auch nur eine Forderung der Arbeitnehmer:innen ernst zu nehmen, kann nur ein Vorwahlkampf-Gag sein“, befindet ÖGB-Pflegeexpertin Martina Lackner.
Handeln statt sich selbst beweihräuchern
Zudem ließ man es sich nicht nehmen, sich für bereits missglückte Maßnahmen selbst auf die Schulter zu klopfen. So lobte August Wöginger (ÖVP) etwa die verpufften Zuschüsse und die holprige Entlastungswoche – eine besonders unumsichtig gesetzte Maßnahme. „Die Bundesregierung rechnet kollektivvertraglich verhandelte Freizeit zu ihren eigenen Entlastungsmaßnahmen und möchte dafür Applaus – ernst zu nehmen ist das nicht“, urteilt die ÖGB-Expertin. Erst kürzlich, zum Tag der Pflege am 12. Mai, forderte der ÖGB mit Nachdruck Verbesserungen für die Pflege ein. Dass die Regierung nun reagiert, ist zwar erfreulich, das Ergebnis allerdings enttäuschend.
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