Minister Totschnig legt Grundstein für politische Arbeit der nächsten Jahre
Heute wurde die VISION 2028+ des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft präsentiert. Dieser breite Prozess wurde über die letzten Monate unter Beteiligung von rund 3.000 Personen erarbeitet, die Ergebnisse seien Grundstein für die politische Arbeit der kommenden Jahre, betont Bauernbund-Präsident Abg.z.NR DI Georg Strasser: “Die Ausrichtung unserer Agrarpolitik entscheidet darüber, wie die Situation auf den land- und forstwirtschaftlichen Betrieben in Österreich aussieht, vor allem aber auch, wie es den Familien auf diesen Betrieben geht. Wir setzen uns von Brüssel bis zur Gemeinde dafür ein, dass es weiterhin eine nachhaltige Landwirtschaft in einem vitalen ländlichen Raum gibt, in dem unsere bäuerlichen Familienbetriebe eine zentrale Rolle einnehmen. Danke an Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig für seine Initiative: Die VISION 2028+ hilft uns, eine gute Zukunft in der Land- und Forstwirtschaft zu gestalten.“
Zwtl.: Herausforderungen entschlossen begegnen
Für eine umfangreiche Analyse der Ausgangsbedingungen wurden u.a. 1.500 Bäuerinnen und Bauern, 1.000 Personen aus der Bevölkerung und 250 Personen aus der Lebensmittelwirtschaft befragt, darüber hinaus die Agrarsprecher sämtlicher politischer Parteien und Vertreter von Interessengruppen sowie weiterer relevanter Institutionen.
Als größte Hürden wurden steigende Auflagen, Bürokratie und volatile Märkte ausgemacht. Strasser betont, man wolle diesen Herausforderungen entschlossen begegnen: “Wir arbeiten laufend daran, die Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Wirtschaften in der Land- und Forstwirtschaft zu verbessern. Viele Anforderungen sind für die Betriebe allerdings nicht mehr verständlich. Auf EU-Ebene konnten wir in den letzten Monaten ein Einsehen erwirken, Erleichterungen für die Bäuerinnen und Bauern wurden in Aussicht gestellt und teilweise bereits umgesetzt. Wir werden weiter nicht müde, uns dafür einzusetzen, dass die eigentliche Arbeit wieder mehr in den Vordergrund rückt: Mehr Landwirtschaft, weniger Zettelwirtschaft ist die Devise.“
Zwtl: Chancen nutzen, Bevölkerung am Weg mitnehmen
Die Befragung junger Landwirtinnen und Landwirte gebe Anlass zur Hoffnung, so Strasser: Drei Viertel der Jungbäuerinnen und Jungbauern blicken demnach sehr positiv bis neutral in die Zukunft, nahezu die Hälfte sehr oder eher positiv. “Unsere jungen Hofübernehmerinnen und Hofübernehmer werden uns in Zukunft mit Lebensmitteln, Energie und Rohstoffen versorgen. Damit das weiterhin gelingt, setzen wir uns für einen Ausbau der finanziellen Mittel aus der Gemeinsamen Agrarpolitik, aber auch für die Förderung einer europäischen Strategie zur Hofnachfolge ein.“
Als größte Chancen wurden unter allen Befragten der Trend zu Regionalität, das Zusammenleben am Hof, aber auch ein steigendes Interesse der Bevölkerung an der Landwirtschaft ausgemacht. “Diese Chancen gilt es als Basis unserer politischen Arbeit zu nutzen“, so Strasser. Der Bauernbund-Präsident führt aus: “Ein Bauernhof ist nicht nur Arbeitsplatz, sondern auch Lebensmittelpunkt – und das meist für mehrere Generationen unter einem Dach. Um dem psychischen Druck zu begegnen, haben wir uns im letzten Jahr intensiv für den Ausbau bewährter Programme wie Lebensqualität Bauernhof und dem Bäuerlichen Sorgentelefon eingesetzt. Dort, wo die Situation angespannt ist, stehen geschulte Experten helfend zur Seite.“
Einen Trend zu Regionalität habe man vor allem während der Corona-Pandemie gesehen, so Strasser weiter: “In dieser außergewöhnlichen Situation war die Landwirtschaft plötzlich systemrelevant, unsere qualitativ hochwertigen Produkte wurden wertgeschätzt und nachgefragt. Diese Wertschätzung für Lebensmittel fordern wir auch in Zeiten der Teuerung ein, denn dahinter steckt die harte Arbeit unserer Bäuerinnen und Bauern.“ Umso wichtiger sei deshalb der Dialog mit der Gesellschaft, so Strasser abschließend: “Wenn auch der Anteil der Bauern in der Gesellschaft sinkt, so zeigt uns die VISION 2028+ doch, dass das Interesse an deren Arbeit steigt. Diese Chance wollen wir nutzen, um Verständnis für unser Tun zu schaffen und letztendlich auch Wertschöpfung auf die Betrieben zu holen.“ (Schluss)
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