75 Jahre SOS-Kinderdorf: Kein Kind allein in vernachlässigten Krisenregionen
SOS-Kinderdorf hilft in akuten Krisensituationen weltweit, und bleibt auch vor Ort, wenn das mediale Scheinwerferlicht erloschen ist. Diese humanitären Krisen und die lebensnotwendige Unterstützung möchte SOS-Kinderdorf im Jubiläumsjahr in das allgemeine Interesse zu rücken.
Nothilfe-Aktivitäten
Täglich erreichen uns neue Krisenmeldungen. Laut Wissenschaft befinden wir uns im Zeitalter der multiplen Krisen. Es gibt mehr bewaffnete Konflikte in den letzten 10 Jahren und die Folgen des Klimawandels sind vermehrt spürbar. Die mediale Berichterstattung beleuchtet dabei Krisen mit aktuellem Bezug, auch Krisen in unmittelbarer Nähe sind präsent. Doch in vielen Regionen dieser Welt kämpfen Kinder und Familien seit Jahren ums Überleben, ohne dass jemand hinsieht. SOS-Kinderdorf schaut gerade bei langwierigen Krisen nicht weg und macht die Bedürfnisse von Kindern und Familien in anderen Teilen der Welt sichtbar. So zum Beispiel am Horn von Afrika, wo Menschen seit Jahren unter Dürre und Hungersnot leiden.
In Krisensituationen ist es wichtig, so schnell wie möglich zu helfen. Deshalb geht unsere Nothilfe von der SOS-Kinderdorf-Organisation des jeweiligen Landes aus. Unsere Mitarbeiter*innen sind bereits vor Ort bevor die humanitäre Notlage ausbricht, kennen lokale Gegebenheiten, Land und Leute und sind mit wichtigen Akteur*innen auf Regierungs- und Nicht-Regierungsebene bereits vertraut. Dies ermöglicht ein schnelles Reagieren und Eingreifen in der Krise. SOS-Kinderdorf hilft in der akuten Krisensituation, mit Trinkwasser, Lebensmittel, medizinischer und psychosozialer Versorgung. Die Soforthilfe von SOS-Kinderdorf geht oftmals in langfristige Wiederaufbau- und Entwicklungsprojekte über: Wenn andere Hilfsteams das Land längst wieder verlassen haben, bleiben SOS-Kinderdorf Mitarbeiter*innen vor Ort aktiv, geben Kindern ein stabiles Zuhause und stärken Familien, damit sie einen Weg aus der Not finden.
„Die Bedarfslage wird immer größer, Spendengelder werden aber weniger. Es ist unsere Aufgabe, dass den Menschen bewusst ist: Diese humanitären Notlagen sind nicht gelöst, sondern wird immer schlimmer und die Menschen dort – vor allem die Kinder – brauchen jetzt sofort unsere Hilfe“, so Philipp Zwehl, Fachreferent für Humanitäre Hilfe SOS-Kinderdorf.
Über 1 380 000 Menschen konnten so mit Nothilfe-Aktivitäten weltweit bereits erreicht werden. Doch um diese lebensnotwendige Unterstützung leisten zu können, werden Spenden aus Österreich dringend benötigt.
Kinder leiden in Krisen am meisten
Verdorrte Felder, kein Trinkwasser, Hunger – in Ostafrika herrscht die schwerste Dürre seit 40 Jahren. Millionen Kinder und Familien kämpfen seit Jahren ums Überleben, die mediale Aufmerksamkeit und die Spendenbereitschaft nimmt allerdings immer mehr ab. Bewaffnete Konflikte in Somalia und Äthiopien sowie die globalen Folgen des Ukraine-Kriegs und steigende Lebensmittelpreise verschärfen die Situation zunehmend. Immer mehr Kinder sind von Hunger bedroht.
Kinder und Frauen sind in Krisengebieten am meisten gefährdet. Das Risiko für Gewalt und Missbrauch steigt an. Zahlreiche Kinder müssen Nahrung suchen oder arbeiten gehen, die Bildung bleibt dabei auf der Strecke. SOS-Kinderdorf leistet humanitäre Hilfe, die in langfristige Hilfe übergeht, um Kinderschutzrisiken zu minimieren, Nahrung und medizinische Versorgung sicherzustellen und Bildung zu ermöglichen.
Familien werden nicht im Stich gelassen
Damit Familien aus Notsituation wieder herausfinden, unterstützt SOS-Kinderdorf auch langfristig mit Familienstärkungsprogrammen. Ziel ist es, Familien so zu stärken, dass ihre Existenz gesichert ist und sie wieder selbstständig für ihre Kinder sorgen können. Mit Finanzierung durch die österreichische Entwicklungszusammenarbeit sowie Spendengelder können Familien so gestärkt werden, dass sie selbst auf nachhaltige Weise ihr Geld verdienen können. In den letzten fünf Jahren wurden etwa mit dem Projekt GREEN+ von SOS-Kinderdorf die Lebensbedingungen von über 4100 Eltern und über 17000 Kindern und Jugendlichen in Uganda und Äthiopien verbessert.
Erreicht werden konnte das mit ökologisch nachhaltigen Investitionen – angefangen von Schulungen für Eltern und Erziehungsberechtigte, um ein Einkommen in einem umweltfreundlichen Beruf zu erwirtschaften, Einrichtung von Spar- und Kreditgruppen, um benachteiligten Familien den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu ermöglichen und den Ausbau ihrer Unternehmen zu unterstützen bis hin zu Berufsausbildungen für Jugendliche, sodass sie selbstständig ein Einkommen erwirtschaften können. Familien wurden so unterstützt, dass sie selbst auf nachhaltige Weise ihr Geld verdienen und ihr Wissen mit ihrer Community teilen. So konnte SOS-Kinderdorf für Kinder aus hilfsbedürftigen Familien eine Chance auf eine positive Zukunft sicherstellen.
Seit Jänner 2024 ist GREEN+ nun in das Projekt GROW EQUAL übergegangen. Das Projekt „GROW EQUAL“ setzt einen besonderen Fokus auf die soziale Sicherung von Frauen und Mädchen sowie Menschen mit Behinderungen in Uganda und Äthiopien und die Stärkung der Teilhabe an grünen Einkommensmöglichkeiten. Die Projekte fördern die Themen Nachhaltigkeit, Gender- und Chancengerechtigkeit. Videomaterial zu GREEN+: https://fb.watch/qWtnbM9fKo/
Videomaterial zur Situation in Ostafrika: https://www.youtube.com/watch?v=y4noxl34ldo&ab_channel=SOS-Kinderdorf
Podcast Interview mit Philipp Zwehl (Humanitäre Hilfe SOS-Kinderdorf), über die langfristige Hilfe in Ostafrika:
https://www.sos-kinderdorf.at/service/podcast
Weitere Infos unter: https://www.sos-kinderdorf.at/vergessene-krisen
Spendenkonto: AT621600000101173240
Kennwort: Vergessene Krisen
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