„Güterverkehr auf europäischer Ebene ausbauen“
„Die Bahn als Wirtschaftslokomotive von Niederösterreich“ war Thema einer Pressekonferenz am heutigen Freitag bei „Knorr Bremse“ in Mödling mit Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner sowie den Geschäftsführern von Knorr Bremse Manfred Reisner und Jörg Branschädel. Dabei forderte die Landeshauptfrau den EU-weiten Ausbau der Bahninfrastruktur.
Es sei laut der Landeshauptfrau entscheidend, „den Güterverkehr auf europäischer Ebene auszubauen. Schon heute überqueren 60 Prozent aller Güterzüge in Europa mindestens eine Grenze. Gerade für uns als exportorientiertes Land mit einer stark exportorientierten Industrie sind grenzüberschreitende Gütertransporte wichtig. Dafür braucht es eine durchgängige, stabile und verfügbare Bahn-Infrastruktur in ganz Europa“, unterstrich sie. Deswegen gebe es hier einiges zu tun und die Europäische Kommission sei gefordert, den Bahnausbau zu forcieren. Denn, so Mikl-Leitner weiter: „Der europäische Bahn-Ausbau kann eine Wirtschaftslokomotive für den Kontinent sein.“ Die EU-Kommission sei laut ihr gefordert, den Fokus im nächsten EU-Finanzrahmen unbedingt auch auf den Bahnbereich zu setzen. Unter anderem brauche es eine technische Harmonisierung des Bahnverkehrs in Europa. „Es ist absurd, dass Züge, die von Österreich nach Italien fahren, bei jedem Grenzübertritt Bremstests absolvieren müssen. Gerade im Bahnverkehr müssen wir den europäischen Binnenmarkt weiter vertiefen und die Barrieren innerhalb Europas abbauen. Das wird eine Mammut-Aufgabe für die nächste EU-Kommission, aber dieser Aufgabe muss sie sich stellen“, führte sie aus.
Weiters sagte die Landeshauptfrau, dass sich besonders viele Betriebe in Niederösterreich ansiedeln, weil sie hier eine „exzellent ausgebaute Verkehrsinfrastruktur“ vorfinden. Dennoch brauche es eine noch engere Verbindung der verschiedenen Verkehrssysteme Straße, Schiene, Wasser und Luft sowie den Ausbau dieser: „Dieses Zusammenspiel der verschiedenen Verkehrsmittel ist unerlässlich für einen effizienten Güterverkehr“, zeigte sich Mikl-Leitner überzeugt. In einem Flächenbundesland wie Niederösterreich, sei der Straßentransport oft unverzichtbar, besonders für die Abdeckung von Regionen mit geringen Transportvolumen und ländlichen Regionen. Um den Güterverkehr auf die Schiene zu verlagern, unterstütze das Land Niederösterreich zudem mit der Einzelwagenförderung in der Höhe von 200 Euro pro Waggon.
ÖBB-Generaldirektor Andreas Matthä strich die Bedeutung des Systems Bahn für den Wirtschaftsstandort Niederösterreich hervor und meinte: „Damit die Bahn genutzt werden kann, braucht es eine stabile und moderne Infrastruktur für die Menschen und vor allem auch für Industrie und Wirtschaft. Daher investieren wir in Niederösterreich in den nächsten fünf Jahren über 5,4 Milliarden Euro in die Modernisierung der Infrastruktur und den Ausbau.“ Laut Matthä gebe es kaum eine Strecke in Niederösterreich, die nicht modernisiert werde. Zudem lege man seitens der ÖBB den Fokus auf den Ausbau der Güterverkehrszentren. „Es geht nicht Straße gegen Schiene, sondern um Straße und Schiene, denn beide Verkehrsarten haben ihre Vorteile“, so Matthä. Zum grenzüberschreitenden Bahnverkehr meinte er, dass es die internationale Verbindung brauche, denn die Bahnen hätten durch die „europäische Kirchturmpolitik tatsächlich einen Nachteil.“ Abschließend dankte der Vorstandsdirektor Landeshauptfrau Mikl-Leitner für die Einzelwagenförderung, „es sind diese 200 Euro pro Waggon der entscheidende Faktor, ob du als Unternehmen mit dem LKW oder der Schiene fährst.“
Industriellenvereinigung NÖ Präsident Kari Ochsner: sagte, der LKW-Schwerverkehr nehme weiter zu, „daher ist die Verlagerung großer Teile des industriellen Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz im Transitland Österreich. Vor allem der Transitverkehr belaste die heimischen Autobahnen enorm. Um die Nutzung des Schienengüterverkehrs durch Industriebetriebe am Wirtschaftsstandort Niederösterreich zu attraktivieren und zu intensivieren, bedürfe es maßgeschneiderter Logistiklösungen für verschiedene Produkte und Branchen: „Damit das gelingt, müssen für produzierende Unternehmen Verlässlichkeit, Pünktlichkeit und eine präzise Kosten- und Lieferkettenplanung gewährleistet sein“, so Ochsner.
„Für uns als Knorr Bremse ist die Bahnbranche eine Zukunftsbranche“, erklärte Geschäftsführer Jörg Branschädel und ergänzte, dass die Bahnbranche „in Niederösterreich eine wichtige Branche ist. Durch die Krise sind wir hier am Standort Niederösterreich zweistellig gewachsen.“ Als Innovationstreiber habe Knorr Bremse die Aufgabe, im Personenverkehr Ideen und Lösungen zu bringen, damit die Bahn grüner werde. Das gelinge unter anderem durch effizientere Klimaanlagen. Auch im Güterverkehr erkenne der Geschäftsführer Verbesserungsmöglichkeiten: „Wir sind dran, den Güterverkehr weiter zu digitalisieren und zu automatisieren.“ In Summe habe sein Betrieb „trotz aller Schwierigkeiten tolle Rahmenbedingungen.“ Manfred Reisner, ebenfalls Geschäftsführer von Knorr Bremse, sei stolz darauf, „was wir bisher erreicht haben als Knorr Bremse. Im Güterverkehr leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Umwelt, aber auch zum Unternehmenserfolg.“ Mit Innovation und Verlässlichkeit habe man ein sehr verlässliches Portfolio auf den Markt gebracht. „Damit sind wir heute mit großem Abstand Nummer eins.“
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung