GrECo Marktstudie: Gesundes Comeback für Vorsorgekassen 2023
- Renditen steigen wieder: Die durchschnittliche Rendite der letzten zehn Jahre betrug +1,5 % jährlich; 2023 waren es +4,5 % p.a.
- Verwaltetes Vermögen stieg 2023 um rund 2 Mrd. EUR und betrug zu Jahresende 18,7 Mrd. EUR
- Langfristige Performance unter den Erwartungen bei Einführung der Abfertigung-Neu: Auf Dauer bleiben auch Anbieter mit der höchsten jährlichen Performance unter der 3-%-Marke
- Seitwärts gerichtete Marktbewegung erwartet: Auch in Zukunft werden die meisten Vorsorgekassen auf Sicherheit und geringe Volatilität des verwaltenden Vermögens setzen
Wien, 26. April 2024 – Von der Allianz bis zur VBV, zwischen den acht österreichischen Betrieblichen Vorsorgekassen gibt es einige Unterschiede. Bereits zum 17. Mal vergleicht das GrECo Health & Benefits Consulting Team exklusiv in der jährlichen Marktstudie ihre Performance, Zinsgarantie, Kapitalausstattung, Gewinnbeteiligung und Volatilität.
„Viele Unternehmen zahlen einen fixen Prozentsatz der Bruttolöhne in ihre Vorsorgekasse ein, ohne sich über ihre Entwicklung zu informieren. Mit unserer jährlichen Marktanalyse bieten wir eine Übersicht und ermöglichen bei Bedarf ein schnelles und unkompliziertes Wechseln der Anbieter“, erklärt Joachim Schuller
, Competence Center Manager Health & Benefits, die Studie.
Durchschnittliche Rendite 2023 deutlich höher als im Vorjahr
Nach einer herausfordernden Phase im Vorjahr präsentierten sich die Vorsorgekassen 2023 wieder in einer vielversprechenderen Lage. Die Branche erholte sich von einem durchschnittlichen Minus von
7,7 % im Jahr 2022 und konnte die Vermögensverwaltungskosten wieder in Rechnung stellen. Während die durchschnittliche jährliche Rendite der letzten zehn Jahre +1,5 % betrug, waren es 2023 +4,4 %. Die Performance-Bandbreite der einzelnen Anbieter lag dabei zwischen +2,6 % und 7,9 %.
Insgesamt ist das verwaltete Vermögen der Betrieblichen Vorsorgekassen von 16,7 Mrd. Euro 2022 um etwa zwei Mrd. auf ca. 18,7 Mrd. Euro im Jahr 2023 gestiegen.
Langfristige Performance bleibt unter den Erwartungen
Aktuell werden rund 90 % der Erwerbstätigen in Österreich von den Vorsorgekassen betreut. Das durchschnittliche Vermögen einer Anwartschaft betrug Ende 2023 1.710 EUR.
Für die Anwartschaftsberechtigten ist vor allem die Höhe des jährlichen Veranlagungserfolges der Betrieblichen Vorsorgekassen von Interesse. Die Durchschnittswerte für die Betrachtungszeiträume von drei, fünf und zehn Jahren sowie seit der Einführung der Abfertigung-Neu sehen aber deutlich weniger positiv aus. Selbst die Anbieter mit der höchsten jährlichen Performance bleiben auf Dauer unter der 3 % Marke.
„Die angestrebte Rendite von 6 % bei der Einführung der Abfertigung-Neu konnte in den letzten Jahren aufgrund der Marktlage in Kombination mit der für alle verpflichtenden Kapitalgarantie von keinem Anbieter realisiert werden. Es ist daher anzunehmen, dass sich die langfristige Performance voraussichtlich im Bereich von 2-3 % einpendeln wird“
, so Schuller.
Anbieter mit hoher Aktienquote haben die Nase vorne
Überdurchschnittlich gut schnitten 2023 jene Anbieter ab, die auf eine höhere Aktienquote setzten und somit auch ein höheres Veranlagungsrisiko in Kauf nahmen, allen voran die APK (7,9 %) und Valida (5,1 %).
Für die Entscheidungsfindung sind neben den Veranlagungserfolgen aber auch die Schwankungsintensitäten der einzelnen Anbieter im Zeitablauf interessant. Je größer die Abweichungen vom Mittelwert sind, desto größer ist die Volatilität. Hier geht auch deutlich hervor, dass beispielsweise die APK, die 2023 sehr gut performt hat, gleichzeitig in den letzten Jahren deutlich volatiler war als andere Anbieter.
Ausblick: Sicherheit bleibt oberste Priorität
Aufgrund der Bruttokapitalgarantie und der gesetzlich vorgesehenen Verfügungsmöglichkeiten für die Anwartschaftsberechtigten sind die Betrieblichen Vorsorgekassen an weitreichende Vorgaben gebunden. Dennoch lassen sich zwischen den einzelnen Anbietern unterschiedliche Schwerpunkte bei der Veranlagung erkennen. Das verwaltete Vermögen wurde vor allem in Anleihen (64,6 %), Guthaben bei Kreditinstituten (7,3 %), Aktien (13,2 %), Immobilien (6,3 %) sowie Darlehen und Kredite (5,1 %) investiert.
„Was uns im Jahr 2024 erwartet, ist schwer vorherzusagen. Sicher ist, dass mit großen Überraschungen oder übermäßiger Euphorie wohl nicht zu rechnen sein wird. Viel eher geht die Branche insgesamt von einer größtenteils seitwärts gerichteten Marktbewegung aus“
, erläutert Experte Joachim Schuller abschließend.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. GrECo International Holding AG