Hilfe vor Ort: Österreichs Hilfe für den vergessenen Konflikt im Sudan
Wien (OTS) – Die Weltöffentlichkeit blickt zurecht auf die unvermindert fortgesetzten russischen Angriffe auf die Ukraine und die prekäre Lage im Nahen Osten. Dabei dürfen andere humanitäre Krisenherde nicht aus den Augen gelassen werden: Großteils fernab der Schlagzeilen tobt seit nunmehr einem Jahr ein Krieg im Sudan. Gepaart mit Naturkatastrophen und einer Ernährungskrise hat er zur derzeit größten humanitären Krise weltweit und einer massiven Flüchtlingswelle in die Nachbarstaaten geführt: 24,8 Millionen Menschen im Sudan sind auf humanitäre Hilfe angewiesen, 2,9 Millionen Kinder leiden unter akuter Unterernährung. Laut Save the Children sind hunderttausende Kinder und schwangere Frauen gar vom Hungertod bedroht. Österreich hilft rasch und unbürokratisch vor Ort: Die Bundesregierung stellt fünf Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds des Außenministeriums zur Verfügung.
„Damit Österreich verstärkt seine humanitäre Verantwortung wahrnehmen kann, haben wir den Auslandskatastrophenfonds verfünffacht. Dadurch können wir auch jene Menschen und Regionen unterstützen, die zwar großes Leid erleben, aber nicht im Fokus internationaler Berichterstattung stehen. So sind im Sudan und seinen Nachbarländern Millionen Menschen mit einer der größten Hunger- und Vertreibungskrisen weltweit konfrontiert. Allein im Sudan haben rund zehn Millionen Kinder kein sauberes Trinkwasser, mehrere Millionen Kinder unter fünf Jahren sind akut unterernährt. Die Gewalt an Frauen nimmt drastisch zu. Mit fünf Millionen Euro unterstützen wir unsere Partnerorganisationen bei ihrer wichtigen Arbeit, damit die Menschen in der Region lebensnotwendige Güter und Schutz bekommen,“
betont Vizekanzler Kogler.
„Wir dürfen die Augen nicht verschließen vor den dramatischen Folgen, die der vergessene Konflikt im Sudan für die gesamte Region hat. Die humanitäre Lage vor Ort ist katastrophal, die Menschen brauchen dringend unsere Hilfe. Mit 5 Millionen ermöglichen wir nicht nur wichtige Hilfe vor Ort, sondern verhindern damit auch, dass sich Menschen aus schierer Verzweiflung in die Hände krimineller Schlepper begeben und sich auf die lebensgefährliche Reise nach Europa machen,“
ergänzt Außenminister Alexander Schallenberg.
Seit April 2023 wurden laut IOM mehr als 8,6 Millionen Menschen gewaltsam vertrieben, 6,6 Millionen sind sogenannte intern Vertriebene. Mehr als 2 Millionen Menschen sind in die Nachbarländer geflüchtet. Allein der Südsudan, der selbst vom Bürgerkrieg gebeutelt ist, hat über 600.000 Vertriebene aus dem Sudan aufgenommen.
Die fünf Millionen Euro für die notleidende Zivilbevölkerung im Sudan und in den besonders betroffenen Nachbarländern, vor allem im Südsudan, teilen sich folgendermaßen auf:
- EUR 3 Mio. für die Internationale Organisation für Migration (IOM)
- EUR 1 Mio. für das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK)
- EUR 1 Mio. für das Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (UNOCHA)
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