Pflegeranking des ÖGKV beurteilt Parteiprogramme | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Pflegeranking des ÖGKV beurteilt Parteiprogramme

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Im Superwahljahr 2024 hat sich der Österreichische Gesundheits- und Krankenpflegeverband (ÖGKV) die Programme der wahlwerbenden Parteien ganz genau angesehen. Welche Pläne gibt es für die professionelle Pflege? Wie tiefgreifend ist das Verständnis für die Probleme im österreichischen Gesundheitssystem? Wie nachhaltig und zukunftsorientiert sind die Lösungsansätze der wahlwerbenden Parteien für die Nationalratswahl? 
Die Parteien haben uns ihre Pflegeprogramme übermittelt und ein Expertengremium des ÖGKV hat sie nach folgenden Kriterien  beurteilt: 

1. Beseitigung des Pflegepersonalmangels
2. Verbesserung der Arbeitsbedingungen
3. Entlastung des professionellen Pflegepersonals
4. Nachhaltige Finanzierung der pflegerischen Versorgung
5. Maßnahmen zur Imageverbesserung

Auf einer Skala von insgesamt  15 Punkten konnte die SPÖ elf Punkte holen und belegt damit Platz 1. „Wir haben die Parteiprogramme mit unserem Forderungspapier ‚Pflege.Zukunft.Österreich‘ verglichen. Die  SPÖ zeigte besonders in den Kategorien Pflegepersonalmangel, Arbeitsbedingungen und Entlastung sehr gute Ansätze, die sowohl nachhaltig, wie sinnvoll sind“, sagt ÖGKV Präsidentin Elisabeth Potzmann. Wichtig waren hier Punkte wie die bezahlte Pflegeausbildung, Verbesserung der praktischen Ausbildung durch die Förderung und Freistellung von Praxisanleiter:innen oder die Abschaffung der Praxis, dass Nachtdienste von einer Pflegeperson allein gestemmt werden. 
Platz 2 konnten sich die NEOS mit acht von 15 Punkten sichern. „Auch sie punkteten am meisten in den Kategorien eins bis drei, wie zum Beispiel mit der Anerkennung von Kompetenzen, für die Pflegende ausgebildet sind, aber die in der Praxis gesetzlich eingeschränkt werden“, sagt Wolfgang Kuttner, ÖGKV Vorstandsmitglied. Weniger ausformuliert waren die Ansätze  der Finanzierung und zur Imageförderung. 

Mit insgesamt sieben von 15 Punkten konnten sich ÖVP und Grüne ex aequo den dritten Platz sichern. Die ÖVP wies auf die Wichtigkeit der School Nurse und die ELGA-Anbindung hin, was sehr positiv ist“, so Monika Völk von der ÖGKV BAG Junge Pflege.  Allerdings konzentrierten sich beide Regierungsparteien eher auf die bereits erkämpften Erfolge, als auf die Pläne für die Zukunft, was zu Punkteverlust führte. 

Mit vier Punkten belegt die FPÖ dann Platz 4. Sie konnte zwei Punkte in der Kategorie Personalmangel holen, durch Ansätze wie die soziale und finanzielle Förderung von Wieder- und Quereinsteigern und Fort- und Weiterbildungen. Jeweils einen Punkt gab es in den Kategorien Entlastung und Arbeitsbedingungen. Das fehlende Bekenntnis zur Professionalisierung der Pflege hat hier einen fünften Punkt verhindert. „In den Kategorien vier bis fünf haben wir ein grundlegendes Problemverständnis vermisst“, so Potzmann. Dies gilt auch für das Pflegeprogramm der MFG, die nur in Kategorie 1 und 5 jeweils einen Punkt und bei der Imageverbesserung 0,5 Punkte einheimsen konnte und somit das Schlusslicht des Rankings bildet. 

„Wir danken den Parteien, dass sie sich an unserem Ranking beteiligt haben und waren durchaus positiv überrascht, wie viele unserer Anliegen bereits in den Köpfen der Politik angekommen sind. Dies spricht für ihre Arbeit, aber auch für unsere. Durch dieses Ranking wollen wir die politische Lage für Pflegepersonen transparenter machen, aber auch den Parteien ein Feedback geben, wie zukunftsorientiert und nachhaltig ihre Ansätze aus Sicht der professionellen Pflege in Österreich sind. Vielleicht wird ja in dem einen oder anderen Programm jetzt noch eine Schraube nachgestellt“, schließt Potzmann.

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