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KV Chemische Industrie – Arbeitgeber-Verhandlungsleiter Stöger: „Kein Licht am Ende des Tunnels“

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Zu kurzfristig gedachte Forderungen der Arbeitnehmer-Seite dürfen nicht die Zukunft der Unternehmen und ihrer Mitarbeiter gefährden“, warnt Berthold Stöger, Arbeitgeber-Verhandlungsleiter in den Kollektivvertragsverhandlungen der chemischen Industrie in Österreich. Grund ist das Scheitern der dritten Verhandlungsrunde für einen neuen Kollektivvertrag heute, Dienstag.

Dieses Scheitern ist für Chefverhandler Stöger vom Fachverband Chemische Industrie Österreichs (FCIO) in der Wirtschaftskammer Österreich aus mehreren Gründen nicht nachvollziehbar:

Da ist einmal die anhaltend schlechte Auftragslage im Chemie-Sektor. Nach einem Produktionsrückgang von 10,4 Prozent im vergangenen Jahr sind die Auftragseingänge weiterhin rückläufig. Österreich ist beim Anstieg der Lohn(stück)kosten in Europa negativer Spitzenreiter. Auch die Prognosen der Wirtschaftsforscher lassen keine rasche Erholung erwarten. Wir sehen kein Licht am Ende des Tunnels.“ Auch die zurückhaltende Tarifpolitik in Deutschland, dem größten Absatzmarkt und bedeutendstem Konkurrenten, stellt eine zusätzliche Herausforderung dar.

Zudem streben Arbeitgeber einen angemessenen und sozial ausgewogenen Abschluss an. Das Angebot der Arbeitgeber liegt bei einer durchschnittlichen Erhöhung von +4,1 Prozent, das entspricht der derzeitigen Inflationsrate. Niedrigere Einkommen, die besonders von der Inflation betroffen sind, sollen dabei stärker angehoben werden.

Die chemische Industrie gehört bereits heute zu den Arbeitgebern mit den bestbezahlten Arbeitsplätzen für die rund 50.000 Mitarbeiter:innen und zählt zu den Spitzenreitern bei Zuschlägen. Vor diesem Hintergrund ruft Stöger Wesen und Sinn der Sozialpartnerschaft in Erinnerung. „Übernehmen wir gerade in schwierigen Zeiten wie diesen gemeinsam Verantwortung für die Sicherung von Arbeitsplätzen und den Wirtschaftsstandort Österreich. Die Zukunftsfähigkeit unserer Branche muss uns allen am Herzen liegen.

Die Verhandlungen werden am 6. Mai fortgesetzt.

Über den FCIO:

Der Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs (FCIO) ist die gesetzliche Interessenvertretung der chemischen Industrie in Österreich. Die etwa 240 Mitgliedsunternehmen produzieren in unterschiedlichen Sektoren z.B. Pharmazeutika, Kunststoffe und Kunststoffwaren, Fasern, Lacke, Düngemittel oder auch organische und anorganische Chemikalien. Die knapp 50.000 Beschäftigten der Branche stellten 2022 Waren im Wert von über 20,8 Milliarden Euro her. Der FCIO setzt sich für einen ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltigen und attraktiven Chemiestandort Österreich mit einem forschungs- und technologiefreundlichen Umfeld ein, in dem die chemische Industrie mit ihrer Innovationskraft Lösungen für die zentralen gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln und liefern kann. www.fcio.at

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