Alte Donau: Bewährtes Mäh-Management startet in die Saison 2024!
Während der letzten Wochen liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, ab morgen Dienstag, den 2. April, ist die schwimmende Mäh-Brigade der Abteilung Stadt Wien – Wiener Gewässer wieder auf der Alten Donau unterwegs. Die Unterwasserpflanzen, sogenannte „Makrophyten“, sind der Garant für die Top-Wasserqualität in den Naturgewässern. Bei Badegästen und Bootsfahrer*innen erfreuen sie sich nicht wirklich großer Beliebtheit. Deshalb sorgt ein ausgeklügeltes Mäh-Management für ein rundum gelungenes und vor allem ungetrübtes Bade- sowie Freizeiterlebnis.
„Die Mähflotte zählt mittlerweile zum fixen Inventar der Alten und Neuen Donau und blickt auf eine Erfolgsgeschichte zurück: Denn die Mitarbeitenden der Fachabteilung Wiener Gewässer stellen Jahr für Jahr sicher, dass die Wasserqualität in Wiens Naturgewässern top ist und sich die dafür verantwortlichen Unterwasserpflanzen gleichzeitig nicht zu stark ausbreiten. So können die Gäste ungestört baden sowie E-Boote und Ruderboote uneingeschränkt fahren – ein ganz besonderes Service, das die gesamte Saison hindurch uneingeschränkten Bade- und Freizeitspaß an Wiens Naturbadegewässer sichert“, bedankt sich die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli Sima bei den Mitarbeiter*innen der MA 45 für ihren Einsatz.
Fachabteilung Wiener Gewässer: „Hauseigenes“ Personal und Mähboote
Im Vollbetrieb sind 15 Amphibienmähboote sowie weitere Sammel- und Begleitboote auf der Alten Donau im Einsatz. Ein Amphibienmähboot mäht bis zu 2,5 Meter tief und sammelt mittels Mähwerken oder Rechen das Mähgut ein. Die Ausbildung des Mähpersonals erfolgt durch die Fachabteilung Wiener Gewässer. In der Hauptsaison sind zwischen 35 und 40 Mitarbeiter*innen unterwegs. Je nach Bedarf mähen die Boote im Laufe der Saison auch auf der Neuen Donau, im Wasserpark, am Mühlwasser und in der Kuchelau.
Aus Mähgut wird Bio-Erde
In der Mäh-Saison werden täglich bis zu 11 Hektar Wasserfläche mit Pflanzensperren versehen und anschließend von den Mähbooten abgemäht. Dank der Sperren wird das Schnittgut nicht vom Wellengang abgetrieben. Das Mähgut wird von den Sammelbooten ans Ufer bugsiert, dort direkt auf LKWs umgeladen und anschließend ins Kompostwerk Lobau gebracht. Das Endprodukt kann als „Guter Grund“ bei den Wiener Mistplätzen erstanden werden.
Pflanzenwachstum unter genauer Beobachtung
Im Rahmen eines Monitorings wird das Wachstum der Makrophyten bereits ab Jänner regelmäßig von Gewässerbiolog*innen überprüft. Im Frühjahr setzt das Wachstum der Unterwasserpflanzen aufgrund steigender Temperaturen und besserer Lichtverhältnisse wieder merklich ein. „Auf Basis von Echolot-Sondierungen werden die Unterwasserpflanzen geortet. So können über die ganze Saison hinweg effiziente Mähpläne erstellt werden“, erklärt Gerald Loew, Leiter der Abteilung Stadt Wien – Wiener Gewässer.
Niederwüchsige Unterwasserpflanzen fördern Artenvielfalt unter Wasser
Ursprünglich wuchsen in der Alten Donau eine Vielzahl an verschiedenen Unterwasserpflanzen. Mit der Zeit nahm jedoch eine einzige hochwüchsige Art, das Ährige Tausendblatt, überhand. Neben dem ausgeklügelten Mähmanagement fördert die Stadt Wien daher seit mehreren Jahren gezielt niederwüchsige Unterwasserpflanzen (Characeen) und setzt diese am Gewässergrund an.
Über die letzten Jahre hinweg wurde im Bereich der Strombucht an der Alten Donau eine Fläche von rund 9 ha mit Characeen bepflanzt. Heute zeigt sich: Die niederwüchsigen Pflanzen entwickelten sich prächtig und haben sich sogar über das abgesperrte Testgebiet hinaus verbreitet.
Naturjuwel Kaiserwasser: Weitere Characeen-Pflanzungen geplant
Das Kaiserwasser gilt als Naturjuwel. Durch eine Engstelle am Übergang zum Hauptteil der Alten Donau eignet sich der Seitenarm besonders gut für weitere Pflanzungen von Characeen. Um den neuen Unterwasserpflanzen solide Startbedingungen zu ermöglichen, wurde das dominante Ährige Tausenblatt von den Mähbooten der Fachabteilung Wiener Gewässer großflächig aus dem Kaiserwasser entfernt. Die neuen niederwüchsigen Characeen werden im Laufe des Frühjahres schrittweise angepflanzt und mit Schutznetzen versehen, um dem Fraßdruck durch Jungfische vorzubeugen. Langfristig soll so die Artenvielfalt unter Wasser weiter erhöht werden.
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