Welt-Tuberkulosetag: Fallzahlen in Österreich trotz Migrationsbewegungen stabil
Die erste gute Nachricht: In Österreich sind die Fallzahlen trotz Flüchtlings- und Migrationsbewegungen weiterhin relativ stabil. „Im langfristigen Verlauf ist der Trend, trotz des geringfügigen Anstiegs des letzten Jahres, weiterhin rückläufig, sodass Österreich global zu den Niedriginzidenzländern gehört“, so OA. Dr. Michael Knappik, MPH, stellvertretender Leiter der Expert*innengruppe „Infektiologie und Tuberkulose“ der Österreichischen Gesllschaft für Pneumologie, ÖGP.
Die zweite gute Nachricht: Durch ein neues Therapieregime und die Einführung des Medikaments Pretomanid wurde die Behandlung der multiresistenten Tuberkulose (MDR) signifikant verbessert. Die Therapiedauer konnte bei den meisten Patienten von 18-24 Monaten auf nur noch 6 Monate verkürzt werden. Dies führt zu einer drastischen Reduzierung der Anzahl der Tabletten, die ein Patient bzw. eine Patientin mit multiresistenter TB insgesamt einnehmen muss, von über 3.500 auf etwa 500 Tabletten! Gleichzeitig verbessert sich der Therapieerfolg durch eine Steigerung der Heilungsquote von bisher nur rund 60% auf 90%. „Diese Fortschritte sind bahnbrechend und zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg sind, Tuberkulose wirksam zu bekämpfen“, so Knappik
Dennoch: Global stellt die Entwicklung von multiresistenter Tuberkulose eine Bedrohung dar. Schnelle Diagnose und effiziente Behandlung sind die wichtigsten Waffen im Kampf gegen diese weltweit häufigste tödlich verlaufende, aber prinzipiell heilbare Infektionskrankheit.
Die Österreichische Gesellschaft für Pneumologie ruft dazu auf, den Welt-Tuberkulosetag am 24. März zum Anlass zu nehmen, das Bewusstsein für diese Krankheit auch in der Öffentlichkeit zu schärfen und auf die Bedeutung einer möglichst raschen Diagnosestellung und raschen, fachgerechten Therapie hinzuweisen.
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