Mädchen und Frauen stärken: Sozialministerium erhöht Budget für Prävention
Frauen leben länger – verbringen aber mehr Jahre in schlechter Gesundheit als Männer. Sie sind häufig Mehrfachbelastungen ausgesetzt und deutlich öfter von Gewalterfahrungen betroffen als Männer. Das Sozial- und Gesundheitsministerium hat im vergangenen Jahr den Frauengesundheitsbericht neu erstellt und zusätzliche Projekte gestartet. Nun erhöht das Ministerium die Förderung des Erfolgsprojekts selbst♀*wert plus von 800.000 auf 1,8 Millionen Euro. Das kündigte Minister Johannes Rauch am Frauentag beim Besuch des Vereins Amazone in Vorarlberg an. Auch Angebote zur Gewaltprävention werden weiter ausgebaut. So stehen heuer 500.000 Euro für die Kampagne “Mann spricht´s an“ zur Verfügung. ***
Traditionelle Rollenbilder und Geschlechterstereotype sind in der Gesellschaft nach wie vor fest verankert. Bereits Mädchen müssen mehr in Familie und Haushalt helfen. Medien zeichnen unrealistische Körperbilder. Die Krisen der vergangenen Jahre haben psychische Erkrankungen besonders von Frauen verstärkt.
Unter dem Motto “ich bin´s mir selbst wert” unterstützt das Projekt selbst♀*wert plus vor allem Mädchen und Frauen aus sozioökonomisch benachteiligten Familien, sowohl mit als auch ohne Migrationshintergrund oder Fluchterfahrung. Kostenlose psychosoziale Beratungen in Einzel- oder Gruppensettings, gemeinsame Freizeitgestaltung, sowie Workshops zu Themen wie Sexualität, Körperbild und seelische Gesundheit sind Teil des umfangreichen Angebots von selbst♀*wert plus. Für das Projekt haben sich Mädchen- und Frauenberatungsstellen sowie Frauengesundheitszentren aus allen Bundesländern zusammengeschlossen.
Mehr als 10.000 Mädchen und junge Frauen konnten bereits mit Beratungen und Workshops erreicht werden, weitere 1000 online. Über 400 Multiplikator:innen haben an Schulungen zu den Kernthemen von selbst♀*wert plus teilgenommen – etwa zur Frauengesundheit oder zu frauenspezifischen psychosozialen Belastungen.
Das Gesundheitsministerium hat nun seine Förderung von 800.000 auf 1,8 Millionen Euro mehr als verdoppelt: “Mädchen und junge Frauen sind vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Die sozialen Medien spielen hier in den letzten Jahren eine zunehmend wichtige Rolle. Mit der Förderung investieren wir in die psychische Gesundheit von tausenden Mädchen und jungen Frauen. Das ist auch eine Investition in die Zukunft unserer Gesellschaft“, ist Gesundheitsminister Johannes Rauch überzeugt.
Gewaltprävention ausbauen
Investiert wird vom Gesundheitsministerium auch in die Gewaltprävention: Jede dritte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer von psychischer, körperlicher oder sexualisierter Gewalt. Gewalt gegen Frauen geht dabei fast immer von Männern aus, in vielen Fällen von den Partnern oder Familienangehörigen. Oft sind falsche Rollenbilder Auslöser.
Das Sozialministerium hat das Budget für Gewaltprävention in den vergangenen zwei Jahren von 4 auf 7 Millionen erhöht. Das Projekt “StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt” wurde österreichweit ausgerollt, die Angebote der Männerberatungsstellen deutlich erweitert. Heuer wird zudem die erfolgreiche Kampagne “Mann spricht’s an” fortgesetzt. Dafür stellt das Sozialministerium 500.000 Euro bereit. „Hinschauen, Übergriffe ansprechen, Hilfe holen: Das ist eine gemeinsame Aufgabe für uns alle“, betont Rauch. „Die Politik muss die Menschen in Österreich sensibilisieren und die Beratungs- und Unterstützungsangebote bereitstellen. So können wir dazu beitragen, dass Gewalt an Frauen erst gar nicht entsteht.“
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