SPÖ-Drobits: „Papierlos, aber nicht problemlos“ – SPÖ stellt sich gegen Altersdiskriminierung bei Förderanträgen
Wien (OTS/SK) – SPÖ-Nationalratsabgeordneter Christian Drobits übt im Rahmen des vergangenen Konsumentenschutzausschusses deutliche Kritik an der aktuellen Handhabung von Förderanträgen. Denn in der ausschließlich digitalen Beantragungsmöglichkeit für wichtige Förderungen wie dem Reparaturbonus, dem Sanierungsbonus und der Aktion „Raus aus Öl und Gas“ sieht Drobits eine „klare Altersdiskriminierung“ und fordert die verpflichtende Möglichkeit der analogen Antragstellung. ****
„In einer Welt, in der man für fast alles eine App braucht, hat die Regierung offenbar vergessen, dass nicht jede Bürgerin und jeder Bürger in der digitalen Realität lebt. Besonders unsere älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger finden sich in diesem digitalen Dschungel oft nicht zurecht“, kommentiert Drobits. Nicht jeder ältere Mensch verfüge über technik-affine Verwandte/Bekannte/Freunde, die bei der Antragstellung unterstützen können.
Die ausschließliche Online-Beantragung schließt jene aus, die sich entweder unsicher im Umgang mit digitalen Technologien fühlen oder keinen Zugang zum Internet haben. „Es ist, als würde man sagen: Sie haben kein Smartphone? Kein Internet? Nun, das ist schade, aber Förderungen gibt’s nur für die, die mit der Zeit gehen. Gleichberechtigung muss für alle gelten, auch für ältere Menschen“, so Drobits.
„Wir leben in einer alternden Gesellschaft, und es ist eine traurige Ironie, dass diejenigen, die unser Land aufgebaut haben, nun im digitalen Zeitalter auf sich alleine gestellt sind“, so Drobits. Die Bundesregierung hat heute jedoch deutlich gemacht, dass es ihr ein Anliegen ist, die ältere Generation in der fortschreitenden Digitalisierung nicht zurückzulassen und auf deren spezifische Bedürfnisse Rücksicht zu nehmen. „Diese Bekundung stellt einen positiven ersten Schritt dar, doch nun müssen diesen Worten auch konkrete Taten folgen, insbesondere im Sinne unseres Antrags“, so Drobits. „Es geht nicht nur darum, Absichtserklärungen abzugeben, sondern um die Umsetzung praktischer Lösungen, die sicherstellen, dass ältere Menschen vollumfänglich am digitalen Fortschritt teilhaben können, ohne dabei auf die ihnen vertrauten und zugänglichen analogen Optionen verzichten zu müssen.“
Auch die Notwendigkeit einer Handy-Signatur, ID Austria oder einer Bürgerkarte für die Beantragung bestimmter Förderungen stößt Drobits sauer auf: „Viele Bürgerinnen und Bürger, insbesondere ältere Menschen, finden sich im Antragsprozess für die Handy-Signatur oder Bürgerkarte nicht zurecht. Dieses Verfahren kann kompliziert und für manche undurchschaubar erscheinen, was eine erhebliche Hürde darstellt“, erklärt Drobits. Der Zugang zu staatlichen Leistungen und Förderungen müsse für alle gewährleistet sein, unabhängig von deren technischer Affinität oder Kenntnissen im Umgang mit digitalen Identitätsnachweisen.
Der SPÖ-Konsumentenschutzsprecher betont die Notwendigkeit einer analogen Option: „Wir fordern nicht den Stopp der Digitalisierung, sondern lediglich eine Brücke für jene, die diesen Weg nicht mitgehen können. Eine analoge Möglichkeit ist kein Schritt zurück, sondern ein Zeichen von Inklusion, Verständnis und Respekt.“
Mit seiner klaren Positionierung setzt sich Drobits für eine Digitalisierung ein, bei der niemand aufgrund seines Alters oder seiner technischen Fähigkeiten benachteiligt wird: „Ein Recht auf eine analoge Welt ist kein Luxus, sondern eine Notwendigkeit. Die Fähigkeit, Förderungen zu beantragen, sollte nicht von der digitalen Kompetenz abhängen. Wir dürfen niemanden zurücklassen. Es geht um Gerechtigkeit, Zugänglichkeit und die Teilhabe aller an unserer Gesellschaft – und um viel Geld.“
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