Weltfrauentag: Frauen brauchen mehr als Schwangerschaftsabbrüche!
„Frauen, die in schwierigen Umständen oder ungeplant schwanger werden, geraten in der zurzeit aufgeladenen und ideologischen Debatte völlig aus dem Blick von Politik und Gesellschaft“, beobachtet Martina Kronthaler, Generalsekretärin von aktion leben österreich. Sie fordert mehr finanzielle Unabhängigkeit für schwangere Frauen und Mütter und echte Anstrengungen zur Prävention von Abbrüchen.
Fragwürdige Bedingungen für Mutterschaft
Zum Weltfrauentag wünscht sich der unabhängige Verein daher eine umfassende Beschäftigung mit dem Thema Schwangerschaft und Muttersein. Kronthaler: „Wir beraten und begleiten viele Frauen, die ihre Kinder bekommen und diese Entscheidung nicht in Frage stellen. Aber wir hinterfragen gemeinsam die Bedingungen, in denen Frauen heute oft Mütter werden!“
Finanzielle Abhängigkeit
Viele Frauen geraten in finanzielle Abhängigkeiten: vom Partner oder von den Behörden. „Wir erleben zum Beispiel oft, dass Mütter ihre Mieten nicht bezahlen können, weil die Auszahlung des Kinderbetreuungsgeldes Monate dauert. „Das sind demütigende Zustände, es braucht eine rasche und regelmäßige Auszahlung vor allem des Kinderbetreuungsgeldes bzw. eine rasche Abklärung innerhalb aller EU-Länder“, fordert Kronthaler.
Konkreten Problemen entgegenwirken
Positive Veränderung braucht die Hilfe von vielen Seiten: „Schwangerschaftsabbrüche geschehen auch, weil die Frau keine positive Resonanz in ihrer Arbeitsstelle erwartet, weil sie ihren neuen Job nicht aufs Spiel setzen will, weil sie kein verlässliches soziales Netz hat“, berichtet Kronthaler. „Viele dieser Faktoren könnten wir mit vereinten Kräften so verändern, dass Frauen ein gutes Leben mit Kindern führen können.“
Beratung nur einen Schritt entfernt
Frauen, die in Krisen oder Konflikte wegen einer Schwangerschaft geraten, erfahren immer noch zu selten, dass es auf dieses Thema spezialisierte Einrichtungen wie das Beratungszentrum von aktion leben gibt. „Es ist sehr wichtig, dass Ärzt:innen diese Information weitergeben. Kostenlose Beratung in einer Situation, die so hoch emotional, komplex sowie weitreichend ist wie eine Schwangerschaft, die vielleicht nicht geplant war, sollte selbstverständlich sein. Spezialisierte, professionelle und ergebnisoffene Beratung ist nur einen Schritt entfernt. Das sollten alle Frauen wissen.“
Wie geht es den Frauen?
Es sei daher dringend notwendig, über mehr als den Schwangerschaftsabbruch zu sprechen und zu fragen: Wie geht es Frauen, die ungeplant schwanger sind? Warum entscheiden sie sich für einen Abbruch? Warum kam es zur Schwangerschaft? Wo bleibt die Verantwortung der Männer? Warum gelingt es so schlecht, dass Sexualität frei von der Sorge um eine ungewollte Schwangerschaft gelebt werden kann? Kronthalers Appell an die Politik lautet daher: "Bitte behandeln wir all die heiklen Themen wie Kinderwunsch und Schwangerschaftsabbruch, Schwangerschaftskonflikt und Familienplanung unideologisch, damit Frauen nicht in Situationen kommen, die sie nie wollten: vom Erleben einer Abtreibung, zu Abhängigkeiten nach der Geburt des Kindes, von zu lange aufgeschobenen Kinderwünschen bis zu belastenden und nicht immer erfolgreichen Kinderwunschbehandlungen.“
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