Industrie zu Arbeitsmarkt: Arbeits- und Industriestandort steht vor großen Herausforderungen
„Die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt zeigt, dass der Industrie- und Arbeitsstandort zunehmend in Bedrängnis kommt. Aktuell sind beim AMS über 402.000 Personen arbeitslos gemeldet bzw. befinden sich in Schulung. Es braucht Maßnahmen, die den Standort entlasten und den Betrieben ermöglichen, im internationalen Umfeld wettbewerbsfähig zu bleiben“, hält Christoph Neumayer, Generalsekretär der Industriellenvereinigung (IV), anlässlich der heute vom AMS veröffentlichten Arbeitsmarktdaten fest.
Die Zahl der arbeitslosen bzw. sich in Schulung befindenden Menschen ist im Vergleich zum Vorjahr um über fast 9% gestiegen, was aufzeigt, dass sich die für die Industrie konjunkturell herausfordernden Zeiten mittlerweile auch auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen. „Der Anstieg ist in Anbetracht der Umstände dennoch überschaubar und zeigt, dass Betriebe, dort wo es noch möglich ist, an ihrem Personal festhalten, um für den Aufschwung gewappnet zu sein. Es gilt daher Betriebe zu entlasten und einen effizienten Arbeitsmarkt sicherzustellen. Die Lohnnebenkosten müssen gesenkt, Beschäftigungsanreize gestärkt und alle Potenziale gehoben werden“, merkt Neumayer an.
Aus Sicht der Industrie ist es auch zentral, praktikable Lösungen für die aus der Ukraine vertriebenen Menschen sicherzustellen und ihnen eine dauerhafte Bleibeperspektive in Österreich zu bieten. Diese Menschen stellen ein wertvolles Potenzial für den Arbeitsmarkt dar, das es noch zu heben gilt. „Die bürokratischen Hürden im Bereich der Grundversorgung gehören in allen Bundesländern abgebaut, um einen Einstieg ins Erwerbsleben zu fördern. Es muss darüber hinaus sichergestellt werden, dass jene Menschen, die den Weg in den Arbeitsmarkt bereits gefunden haben, auch die Gewissheit bekommen, in Österreich bleiben zu können“, betont Neumayer.
Die Industrie spricht sich dafür aus, geflüchtete Menschen zeitnah aktiv in den Arbeitsmarkt zu integrieren. In diesem Zusammenhang gilt es auch die überregionale Mobilität zu fördern und Menschen zu motivieren, dort hinzugehen bzw. dort zu bleiben, wo auch tatsächlich Arbeit ist. Wie die Arbeitsmarktzahlen zeigen, konzentriert sich die Zahl der geflüchteten Personen in Wien, obwohl sich der Großteil der offenen Stellen außerhalb Wiens befindet. „Je rascher es gelingt, dass Ukraine-Vertriebene, Asyl- bzw. subsidiär Schutzberechtigte am Arbeitsmarkt Fuß fassen und aktiv am Erwerbsleben teilnehmen, desto besser gelingt die so wichtige, gesamtgesellschaftliche Integration“, so Neumayer abschließend.
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