Film/Fernseh-Abkommen: ORF unterstützt acht Kinofilmprojekte mit rund drei Millionen Euro
Wien (OTS) – Mit „Rickerl – Musik is höchstens a Hobby“, „Persona Non Grata“, „15 Jahre“ oder „The Klezmer Project“ zeigt der österreichische Film schon früh, dass das Kinojahr 2024 nach dem erfolgreichen vergangenen Jahr wieder Einiges zu bieten hat – und mit „Stillstand“ (ab 9. Februar), „Stella. Ein Leben.“ (ab 16. Februar) und „Andrea lässt sich scheiden“ (ab 23. Februar) geht es weiter. ORF 2 bringt das Kino mit zwei ORF-kofinanzierten Spielfilmen unterdessen in zwei Premieren auf die heimischen Bildschirme: Im historischen Drama „Schächten“ mit u. a. Jeff Wilbusch, Paulus Manker, Miriam Fussenegger, Georg Friedrich und Julia Stemberger erzählt Thomas Roth am Sonntag, dem 4. Februar, um 23.05 Uhr in ORF 2 die Geschichte eines jüdischen Unternehmersohns aus Wien, der in den 1960er Jahren das Gesetz selbst in die Hand nimmt, um nach dessen Freispruch für die Bestrafung jenes NS-Peinigers zu sorgen, der 20 Jahre zuvor unsägliches Leid über seine Familie gebracht hat – und nach wie vor bringt. Im erfolgreichsten österreichischen Kinofilm des Vorjahres geht es für Thomas Stipsits unter der Regie von Claudia Jüptner-Jonstorff und Eva Spreitzhofer am Mittwoch, dem 28. Februar, um 20.15 Uhr in ORF 2 ab nach „Griechenland“. In weiteren Rollen sind u. a. Katharina Straßer, Claudia Kottal, Erwin Steinhauer, Mona Seefried, Gery Seidl, Margarethe Tiesel, Andreas Vitásek und Kostas Antalopoulos zu sehen.
In der Zwischenzeit wird bereits an neuen Projekten für die große Leinwand gearbeitet: Bei der ersten Sitzung der gemeinsamen Kommission des Jahres 2024 hat der ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens einen maßgeblichen Finanzierungsbeitrag in der Gesamthöhe von rund drei Millionen Euro für acht neue Filmproduktionen – darunter vier Spiel- und drei Dokumentarfilme sowie ein Animationsfilm – zugesagt. Damit erfüllt der ORF sein Bekenntnis zum österreichischen Kinofilm mit einem jährlichen Investitionsvolumen von acht Millionen Euro für die Herstellung österreichischer Kinoproduktionen.
Entlang ihrer titelgebenden Figur „Mila/Marija“ erzählt Andrina Mracnikar über den Widerstand der Partisaninnen und Partisanen gegen den Terror des Nationalsozialismus in Kärnten. Damit befasst sich erstmals ein Kinospielfilm mit diesem wichtigen Stück österreichischer Zeitgeschichte. In Adrian Goigingers neuem Kinospielfilm „Vier minus drei“ wird die wahre Lebensgeschichte von Barbara Pachl-Eberhart aufgegriffen, die nach einem Autounfall den Tod ihrer zwei Kinder und ihres Mannes zu verkraften hatte. Als „Pirker“ wird Simon Schwarz in einer neuen Krimikomödie von Marcus H. Rosenmüller in Kärnten ermitteln, und Josef Hader muss sich mit wiedererwachten Leichen in der Horror-Komödie „Body Farm“ von Manuel Johns und Michael Fuith herumschlagen. In ihrem Animationsfilm für Kinder „Regentraum“ entführt Ani Antonova Hristova in die Welt der kleinen Regentropfen. In ihrem neuen Dokumentarfilm „Kein Platz Für Johnny B. Goode“ begleiten Tizza Covi und Rainer Frimmel den Bluesmusiker Al Cook bei der Suche nach neuem Glück und auf eine Reise in die Vergangenheit. In „Who Cares“ beleuchtet Ina Ivanceanu Fragen rund um meist unbezahlte Care-Arbeit. In ihrem sehr persönlichen Dokumentarfilm „Marienhof“ erzählt Nina Kusturica rund um einen Wohnungsverkauf über Herkunft, Zugehörigkeit, Grenzen und Veränderungen in Europa.
Die vom ORF kofinanzierten Projekte der 196. Sitzung der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut im Detail:
Mila/Marija
Spielfilm/Drama
Buch & Regie: Andrina Mracnikar
Produktion: Amour Fou
Ein Bergdorf in Kärnten, 1943. Die 19-jährige Mila schließt sich den Partisanen und Partisaninnen an, die im Schutz der Wälder Widerstand gegen die Nationalsozialisten leisten. Bald leitet sie eine eigene Einheit und steht vor Entscheidungen über Leben und Tod. Als sie nach der Befreiung ein neues Leben beginnt, steht Mila wieder vor der Frage: Unterordnung oder Widerstand?
Vier minus drei
Spielfilm/Drama
Buch: Senad Halilbasic
Regie: Adrian Goiginger
Produktion: 2010 Entertainment GmbH
Barbara ist Klinikclown, ihr Mann Bühnenclown, lebend in bescheidenen Verhältnissen. Als Barbara eines Tages ihre gesamte Familie bei einem Unfall verliert, beschließt sie anders zu trauern, als man es von ihr erwartet. Nämlich als Clown, der alles genau gegenteilig zu dem macht, was angebracht wäre. Ein Film über Liebe, Verlust und die Möglichkeiten und Grenzen von Kunst, basierend auf wahren Begebenheiten.
Pirker
Spielfilm/Coming of Age
Buch: Christiane Kalls
Regie: Marcus H. Rosenmüller
Produktion: Allegro Filmproduktions GmbH
Ein Kriminalpolizist, der seinem Glück gerne selbst im Weg steht, tritt eine neue Stelle beim LKA Klagenfurt an. Er muss sich in seinem Team behaupten und einen pseudospirituellen Serienkiller fangen, während er versucht, seine große Liebe zurückzugewinnen.
Body Farm
Spielfilm/Horror-Komödie
Buch & Regie: Manuel Johns, Michael Fuith
Produktion: Film AG
In einer forensischen Forschungseinrichtung im Wald befällt ein Schleimpilz die dort gelagerten Leichen – und erweckt diese zu neuem Leben.
Regentraum
Animationsfilm
Buch & Regie: Ani Antonova Hristova
Willkommen in der Welt des Regens, der Wolken, Stürme, Taifune und Hurrikane! Roy, Tropfia, Donnie-Donner und Tormenta sind vier kleine Regentropfen, die kurz vor ihrem ersten Schultag stehen. In der Schule werden sie das Malen mit Wolkenhefe erlernen. Ihr Traum ist es jedoch, auf die Erde zu gelangen, um das Regnen zu üben und echte Menschen zu treffen. Die vier Freunde begeben sich auf eine abenteuerliche Reise. Denn was kann schon schiefgehen, außer gutem, sonnigem Wetter?
Kein Platz für Johnny B. Goode
Dokumentarfilm
Buch: Tizza Covi
Regie: Tizza Covi, Rainer Frimmel
Als der Wiener Bluesmusiker Al Cook erfährt, dass seine Wohnung und sein geliebtes Probestudio einem Abriss zum Opfer fallen werden, bricht seine Welt zusammen. Wohin mit seinem Klavier, mit all den Gitarren und der Schellack-Sammlung? Auf der Suche nach einem neuen Glück begibt er sich quer durch Wien auf eine Reise in seine Vergangenheit.
Who Cares
Dokumentarfilm
Buch & Regie: Ina Ivanceanu
Produktion: Amour Fou
Ist es Liebe oder unbezahlte Arbeit? Seite an Seite mit der feministischen Denkerin und Aktivistin Silvia Federici, die ihren Lebensgefährten George in New York pflegt, und der Alzheimer-Diagnose ihrer Mutter aus Wien im Gepäck, macht sich die Filmemacherin auf die Suche nach Lösungen für ihre persönlichen ebenso wie die gesellschaftlichen Care-Herausforderungen. Ein Film, der Mut macht.
Marienhof
Dokumentarfilm
Buch: Regie: Nina Kusturica
Produktion: Nikolaus Geyrhalter Filmproduktion GmbH
„Marienhof“ erzählt anhand des Verkaufsprozesses einer Familienwohnung in Sarajevo von persönlichen Erfahrungen im Kontext historischer Ereignisse. Der Film folgt drei Frauen, aus drei Generationen, bei Unternehmungen rund um den (un)möglichen Wohnungsverkauf, dem Neuordnen der Familiengeschichte und der Organisation des Lebens der Mutter als Seniorin in Wien.
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