Pioniergebiet Alliiertenviertel: Wien Energie legt Grundstein für Fernwärmeausbau
Vier Pioniergebiete, in denen die Fernwärme strategisch ausgebaut wird, hat Wien Energie im letzten Jahr festgelegt: Rossau (1090), Gumpendorfer Straße (1060), Huber-Block (1160) und das Alliiertenviertel (1020). Den Startschuss gibt es nun im Alliiertenviertel in der Wiener Leopoldstadt. Hier baut Wien Energie gemeinsam mit den Wiener Netzen derzeit einen „Gebietsumformer“ (auch „GUFO“ genannt). Mit dieser Wärmetauscher-Anlage kann Wien Energie in Zukunft die Fernwärme vom zentralen Netz ins Alliiertenviertel leiten. „Wir haben ein klares Ziel: Eine leistbare und lebenswerte Stadt mit einer unabhängigen Wärmeversorgung! Für ein zukunftsfittes Wien braucht es ein gut ausgebautes und leistungsstarkes Fernwärmenetz. Hier investieren wir in den kommenden fünf Jahren über eine Milliarde Euro, um die Dekarbonisierung der Stadt weiter voranzutreiben“, sagt Peter Hanke, Stadtrat für Wirtschaft und Wiener Stadtwerke.
Gemeinsam mit dem Grätzlerneuerungsprojekt WienNeu+ und dem engagierten Team der Gebietsbetreuung-Stadterneuerung wird Wien Energie in den kommenden Wochen auf die Bewohner*innen des Pioniergebietes Alliiertenviertel zugehen und sie informieren.
Fernwärmeausbau im Alliiertenviertel: Schritt für Schritt
Damit die Bewohner*innen des Alliiertenviertels in Zukunft mit Fernwärme versorgt werden können, bauen Wien Energie und die Wiener Netze neben einer Fernwärmehauptleitung (sog. Primärleitung), die von der Taborstraße in die Nordbahnstraße führen wird, einen leistungsstarken Gebietsumformer unter die Erde. „Wir legen jetzt los und starten mit dem Fernwärmeausbau im Pioniergebiet Alliiertenviertel. Gemeinsam mit Organisationen der Stadt wollen wir hier wichtige Erfahrungen für ein zukunftsfittes Wien sammeln. Unser langfristiges Ziel ist es, bis 2040 auf fossile Energieträger in der Wärmeerzeugung zu verzichten und so von weltweiten Energiekrisen und explodierenden Großhandelspreisen unabhängig zu werden“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung.
In einem ersten Schritt wird bis September diesen Jahres ein unterirdischer Baukörper in der Größe von rund drei Schrebergartenhäuschen errichtet. Ab dem Frühjahr 2025 werden die Wärmetauscher und Pumpen eingebracht, so dass bereits im Herbst 2025 eine Inbetriebnahme erfolgen kann. Über Fernwärme-Sekundärleitungen die ab diesem Frühjahr im Pioniergebiet Alliiertenviertel gebaut werden, können die umliegenden, angeschlossenen Gebäude dann mit Fernwärme versorgt werden.
GUFO: Unterirdische Autobahn-Abfahrt für Fernwärme
Der GUFO entzieht dem zentralen Netz (bestehend aus Primärleitungen), das für den Transport von rund 145 Grad heißem Wasser zuständig ist, die Wärme und gibt sie an das lokale Netz (sog. Sekundärleitungen) ab. Dort hat das Wasser dann – je nach Außentemperatur – eine Temperatur zwischen 63 und 90 Grad Celsius. Das ist mehr als genug, um Wohnungen auf angenehme Temperaturen zu heizen. Ein GUFO ist also so etwas wie eine Autobahn-Abfahrt für die Fernwärme, bei denen die hohe Temperatur auf eine niedrigere gedrosselt wird.
Bereits ab Februar startet Wien Energie mit dem Bau der ersten Fernwärmeleitung in der Schweidlgasse. Im Sommer folgt dann die Springergasse. „Die Springergasse ist das beste Beispiel für ein gelungene Zusammenarbeit mit der Stadt Wien. Im Zuge der geplanten Sanierungsmaßnahmen der MA 28 verlegen wir die Fernwärmeleitungen und schließen die Gebäude, die wollen, an die Fernwärme an“, ergänzt Strebl.
Strategischer Fernwärme-Ausbau in Pioniergebiete
In den kommenden Jahren investiert Wien Energie 50 Millionen Euro in den strategischen Fernwärmeausbau in den genannten Pioniergebieten. Ziel ist es, hier so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln und Synergien mit anderen Organisationen und Institutionen der Stadt Wien bestmöglich zu nutzen, um den weiteren Ausbauprozess und die Umstellung von Gas auf alternative Heizsysteme voranzutreiben. Gleichzeitig wird die Fernwärme auch in Gebieten mit sehr hoher Wärmebedarfsdichte, also vor allem im innerstädtischen Gebiet, sukzessive ausgebaut. Damit Wiens Fernwärme bis 2040 komplett klimaneutral wird, spielt vor allem die Nutzung von Abwärme durch den Einsatz von Großwärmepumpen und Geothermie eine wesentliche Rolle.
Mehr Informationen: www.rausausgas.at
Bildmaterial: https://bit.ly/3udALCn
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