Tag der Bildung: Wir müssen mehr investieren

   „Eine guter Abschluss – vor allem in MINT-Fächern – verbessert statistisch gesehen nicht nur die Jobchancen, sondern auch die Verdienstmöglichkeiten“, erklärt Julia Aichhorn, Bundesvorsitzende der Industrie. „Außerdem, und das merke ich tagtäglich bei uns im Betrieb, schätzen unsere internationalen Kunden das große Knowhow unserer Unternehmen und deren Belegschaft. Das müssen wir unbedingt beibehalten, denn es ist unser Wettbewerbsvorteil“ 

   „Und das beginnt schon bei unseren Kleinsten“, so Aichhorn weiter. „Wir brauchen endlich einen Rechtsanspruch auf qualitätsvolle Kinderbetreuung ab dem 1. Lebensjahr.“ Das hätte gleich mehrere Vorteile. Einerseits brächte es Chancengerechtigkeit für alle Bildungsschichten und das Bildungsniveau würde in Summe massiv angehoben werden, denn umso früher in Bildung investiert wird, desto wahrscheinlicher ein guter Abschluss später. Zudem hätten Mütter dann endlich ihre verdiente Chance, früher wieder in den Beruf einzusteigen. „Kinderbildung und Betreuung sind ein enormer Hebel für den Standort. Die Politik darf nicht weiter verabsäumen hier massiv zu investieren.“  

   „Vor allem im MINT-Bereich müssen wir über alle Schulstufen hinweg mehr tun“, erklärt Aichhorn abschließend. „Während künstliche Intelligenz zunehmend Einzug in den Alltag sowie die Berufswelt findet, verlieren vor allem Mädchen oft im Laufe ihrer Bildungslaufbahn das Interesse an Technik. Das ist vernichtend für unsere Rollenbilder und den Standort Österreich. Überspitzt formuliert, lassen wir das Potenzial von 50% der Bevölkerung liegen.“ Gerade letzte Untersuchungen zeigten, in den frühen Jahren ist bei allen Geschlechtern gleichermaßen Interesse an Technik vorhanden. „Kinder sind geborene Forscher, und wir müssen schauen, dass das auch so bleibt, wenn sie älter werden. Zumal technische Berufe unglaublich spannend sind und viel Impact haben (Stichwort: Klimaschutz), bringen sie auch höhere Verdienstchancen mit sich.“