ÖGB-Schumann: Streichen der Besteuerung von Überstunden würde deutlich zu Lasten von Frauen gehen
„Das Streichen der Besteuerung von Überstunden würde ganz klar zu Lasten von Frauen gehen“, kommentiert die Vizepräsidentin und Frauenvorsitzende des ÖGB, Korinna Schumann, kolportierte Pläne der ÖVP.
Es würde grundsätzlich mehr Sinn machen, eine Arbeitszeitverkürzung in den Fokus der Überlegungen zu stellen, sagt Schumann: „Die Nachteile für die physische und psychische Gesundheit von Beschäftigten wegen überlanger Arbeitszeiten wird wohl niemand in Frage stellen, sie sind wissenschaftlich ausreichend erwiesen.“
Davon abgesehen ruft Schumann in Erinnerung, dass in Österreich jährlich rund 50 Millionen Überstunden unbezahlt bleiben: „Darüber sollten wir reden, anstatt zu überlegen, wie Überstunden billiger werden!“
Zwtl.: Teilzeitbeschäftigte bekommen nur halben Zuschlag, drei Monate Durchrechnungszeitraum
Eine Überstundenbegünstigung wäre vor allem auch ein klarer Vorteil für Vollzeitbeschäftigte und Männer, erklärt Schumann. Teilzeitbeschäftigte, also vorwiegend Frauen, wären hier doppelt benachteiligt. Denn für ihre Mehrarbeit gelten laut Arbeitszeitgesetz niedrigere Zuschläge von 25 Prozent statt 50 Prozent wie bei Vollzeit. Außerdem bekommen Teilzeitbeschäftigte erst nach drei Monaten Zuschläge für geleistete Überstunden, weil für sie dieser Durchrechnungszeitraum gilt.
„Sollte dieser kolportierte Vorschlag echt sein, werden wir uns heftig dagegen wehren“, kündigt Schumann an: „Es kann ja niemand ernsthaft eine Benachteiligung von Hunderttausenden Frauen durchsetzen wollen!“
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