ÖGB-Reischl: Kombilohn-Änderung ist falsches Signal und stärkt Niedriglohnbereich
Kombilohn und Eingliederungsbeihilfen für Betriebe, die ältere Arbeitnehmer:innen anstellen, seien bekannte arbeitsmarktpolitische Mittel und als solche grundsätzlich zu begrüßen, sagt ÖGB Bundesgeschäftsführerin Ingrid Reischl: „Die gegen die Stimmen der Arbeitnehmer:innen beschlossen Änderungen bei der Kombilohnbeihilfe lösen die strukturellen Probleme älterer Arbeitnehmer:innen am Arbeitsmarkt aber nicht – im Gegenteil.”
An der Motivation scheitere es nicht, betont Reischl, aber älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern werde oft nicht einmal eine Chance auf einen Arbeitsplatz gegeben oder sie werden in schlecht bezahlte Teilzeitstellen gedrängt. „Gleichzeitig beschweren sich viele Arbeitgeber über einen Fachkräftebedarf, sind aber nicht bereit, die Arbeitsbedingungen zu verbessern oder bessere Löhne zu zahlen“, so Reischl.
Die nun beschlossene Anhebung des Kombilohnzuschlages bei Dienstverhältnissen ab 30 Wochenstunden auf 55 Prozent bringe zwar den Arbeitnehmer:innen ein höheres Einkommen, setze aber die falschen Anreize, kritisiert Reischl. „Bei einem Job mit 30 Wochenstunden sollte in Wahrheit aufgrund der Einkommenshöhe kein Kombilohn mehr nötig sein – schon gar nicht mit einer erhöhten Förderung. Das ist reine Lohnsubvention für die Wirtschaft und fördert nur Aufnahmen im Niedriglohnbereich“, so Reischl.
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