Unzufriedenheit mit Zinspolitik darf nicht auf dem Rücken der Beschäftigten des Finanzbereichs abgeladen werden
Aktuell häufen sich Klagen von Beschäftigten des Finanzbereichs über stark zunehmende Aggressivität von Kund:innen im Zusammenhang mit der aktuellen Zinslage und ihrer Auswirkungen.
„So sehr die Unzufriedenheit und auch Verzweiflung von Kund:innen verständlich ist, mit einem Abladen des Unmuts bei den Mitarbeiter:innen der Finanzunternehmen treffen sie die Falschen. Die Beschäftigten können nichts für politische Entscheidungen und Fehlentwicklungen in der Wirtschaft. Wir appellieren an alle Kund:innen, die Beschäftigten respektvoll zu behandeln“, sagt Wolfgang Pischinger, Vorsitzender des Finance Bereiches in der Gewerkschaft GPA.
„Die Mitarbeiter:innen sind ausgebildete Spezialisten und müssen in allen Beratungen strenge regulatorische und formale Abläufe einhalten. Sämtliche Vor- und Nachteile sowie alle Risiken werden in ausführlichen Kundengesprächen erklärt und dokumentiert. Den Mitarbeiter:innen war und ist das gesunde Finanzleben Ihrer Kund:innen ein wichtiges Anliegen. Das haben sie insbesondere in der schwierigen Covid-Krise, aber auch im Zuge der herrschenden enormen Teuerungen bewiesen“, so Pischinger.
„Jüngste Aussagen von Konsumentenminister Rauch, der eine bewusste falsche Beratung von Kund:innen in den Raum gestellt hat, sind zurückzuweisen. Das oft über viele Jahre aufgebaute Vertrauen zwischen den Berater:innen und den Kund:innen wird damit geschwächt. Er hat damit einen Generalverdacht gegen die vielen engagierten Mitarbeiter:innen im Finanzbereich ausgesprochen, der die Falschen trifft. Als Mitglied der Bundesregierung sollte er auf nationaler und internationaler Ebene Rahmenbedingungen gestalten, die ein gutes Leben für alle gewährleisten“, schließt Pischinger.
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