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Bernhuber: EU-Kommission lenkt ein, will Schutzstatus für Wolf senken

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"Seit 2019 habe wir uns intensiv dafür eingesetzt, dass die Wolfproblematik ernst genommen wird. Letztes Jahr haben wir im Europäischen Parlament eine Resolution dazu verabschiedet und Bundesminister Norbert Totschnig hat hier gemeinsam mit 15 anderen Mitgliedstaaten eine Initiative auf Ratsebene angestoßen. Jetzt kommt endlich Bewegung in die Sache, die Kommission lenkt ein, will den Schutzstatus für den Wolf herunterstufen und das ist gut so. Die Zeit drängt, allein heuer wurden in Österreich mehr als 360 Nutztiere vom Wolf getötet. Eine wissenschaftliche Neubewertung des Schutzstatus und ein vernünftiges und praxistaugliches Wolfsmanagement sind daher wichtige und längst überfällige Schritte für die heimischen Bauernfamilien und den gesamten ländlichen Raum", sagt der Europaabgeordnete Alexander Bernhuber, Agrar- und Umweltsprecher der ÖVP im Europaparlament, zum neuen Vorschlag der EU-Kommission, den Schutzstatus für den Wolf von "streng geschützt" auf "geschützt" herabzustufen.

"Diese Entscheidung auf wissenschaftlicher Basis wird künftig die Entnahme von Problemwölfen erleichtern", sagt Bernhuber und erklärt: "Die aktuelle Einstufung beruht auf der Datenlage von 1979, diese Daten sind völlig veraltet und es ist gut, dass diese Basis jetzt auf den aktuellen Stand der Wissenschaft gebracht wird." Im EU-Recht sind Wölfe bislang durch die Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie besonders geschützt, mit der die sogenannte Berner Konvention des Europarats EU-rechtlich umgesetzt wird. Konkret hat die Kommission daher vorgeschlagen, den Schutzstatus des Wolfes in der Berner Konvention zu ändern, damit er in der Folge auch im EU-Recht geändert werden kann. Der Ball liegt jetzt bei den EU-Mitgliedstaaten und den Vertragsstaaten der Berner Konvention.

Das Berner Übereinkommen ist ein 1979 geschlossener, zwischenstaatlicher Vertrag des Europarats mit aktuell 50 Vertragsstaaten, zu denen alle EU-Mitgliedstaaten gehören. Das Ziel der Konvention ist die Erhaltung der wildlebenden Pflanzen und Tiere und ihrer natürlichen Lebensräume in Europa, insbesondere jener, deren Erhaltung die Zusammenarbeit mehrerer Staaten erfordert. (Schluss)

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