Wölbitsch: Stadtrechnungshof übt heftige Kritik in der Causa Wien Energie
„Der Stadtrechnungshof hat nun heftige Kritik in der Causa Wien Energie geübt. Spätestens jetzt müssen endlich die notwendigen Schritte ergriffen werden“, so Klubobmann Markus Wölbitsch in einer ersten Reaktion.
Keine Änderung der Geschäftsstrategie
So hätte die Wien Energie laut Stadtrechnungshof die geänderten Trends am Energiemarkt im Risikodreieck berücksichtigen und die Absicherungsstrategien anpassen müssen. „Die Wien Energie hat es offensichtlich deshalb nicht gemacht, weil sie sicher waren, jederzeit Hilfe seitens der Stadt Wien zu bekommen“, so Wölbitsch weiter. Im Risikodreieck der Wien Energie hatte die Sicherung des Deckungsbeitrags, sprich des Gewinnes, auch die höchste Priorität. Eine Änderung der Geschäftsstrategie sei auch bei keiner Sitzung der diversen Gremien diskutiert worden.
Probleme waren Ende 2021 bekannt
Die negativen Marktwerte der getätigten Derivativgeschäfte explodierten von 121,7 Mio. Euro (Ende 2019) bzw. 214,7 Mio. Euro (Ende 2020) auf 3,228 Mrd. Euro (Ende 2021). Intern waren daher die Probleme sehr wohl bekannt. Laut dem Stadtrechnungshof wären diese „Drohverlustrückstellungen“ eigentlich in der Bilanz auszuweisen gewesen, dies sei jedoch aufgrund einer legalen Sonderregelung nicht gemacht worden.
Bürgermeister hat Notkompetenz zu Unrecht gezogen
Laut Stadtrechnungshof verursachten die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen rund um die Nordstream 1-Pipeline einen weiteren Strompreisanstieg und führten bereits am 7. Juli 2022 zu einem neuerlichen Marginhöchststand im Ausmaß von 819,01 Mio. Euro, welcher sich in den darauffolgenden Tagen und Wochen wieder geringfügig verringerte. „Die Erklärungen der Wien Energie bzw. der Stadt Wien, warum Bürgermeister Ludwig am 15. Juli 2022 nur wenig Zeit zur Verfügung stand und es keine Alternative zur Notkompetenz gab, werden durch die präsentierten Zahlen daher widerlegt“, so Wölbitsch weiter.
Dem ersten Schritt müssen weitere folgen
Dem ersten Schritt in puncto Risikomanagement müssen nun weitere folgen. „Dieser Bericht des Stadtrechnungshofes muss die Verantwortlichen endlich wachrütteln. Es kann nicht sein, dass hier weiterhin viel zu wenig Einsicht gezeigt wird“, so Wölbitsch abschließend.
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