Erfolgreicher erster partizipativer Kongress & Dialogtag gegen Einsamkeit in Österreich
Beim Kongress & Dialogtag stand das Thema Einsamkeit in seinen zahlreichen Facetten im Mittelpunkt eines vielfältigen Programms. Ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis aus Expert*innen, freiwillig Engagierten, Interessierten oder (ehemals) Betroffenen, die persönliche Erfahrungen mit Einsamkeit gemacht haben, diskutierte bestehende Herausforderungen, aber auch Lösungsansätze.
„Diese Veranstaltung verbindet eine Fachveranstaltung, den Kongress, mit persönlichen Begegnungsmöglichkeiten beim Dialogtag.“, betonte Bundesminister Johannes Rauch in seinen Eröffnungsworten.
Das WienZimmer Gartenstadt des Fonds Soziales Wien bot dafür als ein Ort der Begegnung und Gemeinschaft in einem typischen Wiener Gemeindebau-Grätzl den idealen Veranstaltungsort im Bezirk Floridsdorf.
Partizipativ gestaltetes Programm mit vielen Begegnungsmöglichkeiten
Knapp 170 Teilnehmende, darunter Vertreter*innen aus allen Bundesländern Österreichs sowie internationale Expert*innen, gestalteten und besuchten ein umfangreiches Programm. Dieses beinhaltete inspirierende Vorträge, interaktive Workshops, eine spannende Podiumsdiskussion, die feierliche Preisverleihung des GEMEINSCHAFTSPREIS 2023, informative Angebote und zahlreiche Networking-Möglichkeiten. Das aktive Einbinden der Bevölkerung in die Gesundheitsförderung spielt dabei gerade beim gesundheitsrelevanten Thema Einsamkeit eine zentrale Rolle, wie auch Theresa Galanos, Gesundheitsreferentin des Fonds Gesundes Österreich, unterstreicht: „Der Ansatz hier, auf das vielschichtige Thema Einsamkeit aufmerksam zu machen und durch solidarischen Austausch, Partizipation sowie Bewusstseinsbildung, leistet einen wichtigen gesundheitsförderlichen Beitrag.“
Die Plattform gegen Einsamkeit in Österreich wird seit 2020 vom Sozialministerium unterstützt und setzte diese Veranstaltung als Jahreshöhepunkt 2023, gefördert aus den Mitteln des Fonds Gesundes Österreich, mit Unterstützung zahlreicher Sponsor*innen und Kooperationspartner*innen um.
Zuvor schon beschäftigte sich die Social City Wien mit dem Thema Einsamkeit, was seither durch ihr buntes Netzwerk aus Expert*innen und Unterstützer*innen mitgetragen wird. „Einsamkeit ist nicht zwingend ein freiwilliges Schicksal, aus dem Betroffene ohne Unterstützung oft nur schwer wieder heraus kommen. Es liegt in unserer Verantwortung, dieses Thema nicht zu tabuisieren und all jene zu unterstützen, die es am schwersten haben.“, wie Robert Gulla, Social City Wien Beirat und Unterstützer der ersten Stunde betont.
Expert*innen aus Forschung, Praxis und persönlicher Lebenserfahrung teilen ihr Wissen
Einsamkeit kann uns alle betreffen und wir alle tragen ein Stück weit die gesellschaftliche Verantwortung mit, etwas dagegen zu tun. Das Engagement in Österreich ist groß und vielfältig. Gewürdigt wurde das beim Kongress unter anderem durch die Verleihung des GEMEINSCHAFTSPREIS 2023 an das Projekt „Dorfservice – Die Kraft aus dem Miteinander“, das seit 2007 Nachbarschaftshilfe in 17 Kärntner Gemeinden anbietet. Eine zentrale Rolle spiel wie so oft freiwilliges Engagement, das sowohl ein Mittel gegen eigene Einsamkeit als auch gegen die Einsamkeit anderer sein kann. Aber nicht nur professionelles, sondern auch freiwilliges Engagement braucht gute und einsamkeitssensible Rahmenbedingungen, wie FH-Prof. Priv.Doz. MMag. Dr. Johanna Muckenhuber von der FH Joanneum Graz in ihrer Key Note betont. Es sei besonders wichtig, „den Selbstwert zu unterstützen von betroffenen Personen, aber auch von den Menschen, die Hilfe anbieten, die Initiativen setzen.“
Diesbezüglich zeigten die vielen Mitwirkenden beim Kongress, dass Betroffenheiten sehr unterschiedlich gestaltet sein und in verschiedensten Lebensphasen auftreten können. Somit sind nicht nur Personen höheren Alters häufig betroffen, sondern generell Menschen, deren soziales Umfeld sich in einer Umbruch- oder Übergangsphase befindet, wie es im Jugendalter der Fall sein kann. In diesem Zusammenhang geht es darum, als Gesellschaft gegen Schuldzuweisungen und Stigmatisierung anzugehen und vielmehr einsame Menschen zu stärken, damit sie sich wieder zutrauen, neue Beziehungen einzugehen. Das kann beispielsweise dadurch geschehen, dass sich Personen im Kontakt mit anderen selbst als wirksam und bedeutend erleben.
„Unser Fokus bei YEP ist es, Selbstwirksamkeitsmomente bei jungen Leuten herzustellen, in Form von partizipativen Projekten“, erklärt in der Podiumsdiskussion Elena Heuberger von YEP – Youth Empowerment Participation, Stimme der Jugend.
Die vielfältigen Beiträge des Kongress und Dialogtags werden in einer Tagungsdokumentation vom Projektteam der Plattform gegen Einsamkeit aufgearbeitet und dokumentiert. Sie werden in Kürze online zugänglich gemacht und werden für die zukünftige Entwicklung von Maßnahmen gegen Einsamkeit eingesetzt.
Die Plattform gegen Einsamkeit in Österreich
Die Initiative wurde 2021 durch den gemeinnützigen Verein Social City Wien ins Leben gerufen & bietet seither als Anlauf- & Kompetenzstelle eine Vielzahl von Informationen und Ressourcen zur Bekämpfung von Einsamkeit an. Unter www.plattform-gegen-einsamkeit.at werden Angebote gegen Einsamkeit in ganz Österreich, ein wachsendes Kompetenznetzwerk aus Expert*innen und Betroffenen und ein umfassender Überblick über Engagementmöglichkeiten sowie Wissenswertes zum Thema zugänglich gemacht. Die Plattform gegen Einsamkeit entwickelt kontinuierlich neue strategische Maßnahmen zur Verbesserung der psychosozialen Gesundheit und Gesundheitskompetenz der österreichischen Bevölkerung.
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