Politische Einigung über neuen KV für Bergbau/Stahlindustrie: Erhöhung der Löhne und Gehälter um durchschnittlich 8,8%
Der Fachverband Bergbau-Stahl in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) hat mit den Gewerkschaften Pro-GE und GPA eine grundsätzliche Einigung auf einen neuen Kollektivvertrag (KV) erzielt. „Die wirtschaftlich schwierige Situation hat heuer die Gespräche besonders herausfordernd gestaltet. Eine Härtefallklausel dämpft die Kostensteigerungen bei personalintensiven Betrieben und sichert die Arbeitsplätze“, kommentiert Markus Ritter den KV-Abschluss. Er ist im Fachverband Bergbau-Stahl – der gesamtösterreichischen Interessenvertretung der industriellen Stahl- und Bergbauunternehmen – Verhandlungsleiter der Arbeitgeber.
Die Einigung der Sozialpartner sieht im Detail Folgendes vor:
- Erhöhung der Ist-Löhne und -Gehälter um 10%, maximal jedoch 400,- Euro pro Monat
- Die KV-Tabellen werden um 8,5% in der Basisstufe angehoben.
- Zulagen und Diäten werden um 8,5% valorisiert.
- Für 2024 wurde vereinbart, dass die Löhne und Gehälter um 1% über der rollierenden Inflation erhöt werden.
- Eine Härtefallklausel ermöglicht die Umwandlung eines Teils der Lohn-/Gehaltserhöhung in einmalige Einkommensbestandteile. Diese Einigung wird erst durch konkrete einvernehmliche Ausfomulierung der Härtefallklausel gültig.
Der neue Kollektivvertrag gilt für rund 16-tausend Beschäftigte in der Bergbau und Stahlindustrie in ganz Österreich und tritt rückwirkend mit 1. Novermber 2023 in Kraft.
Arbeitgeber-Verhandlungsleiter Markus Ritter hob angesichts des gerade noch verkraftbaren Kollektivvertragsabschlusses hervor, „dass die Entwicklungen weiter beunruhigend bleiben und die Herausforderungen auch für die industriellen Stahl- und Bergbauunternehmen groß sind: Unsere Branche ist geprägt von der wirtschaftlich besorgniserregenden Entwicklung der Grundstoffindustrien“, so Ritter weiter. Er spricht von „einer beunruhigenden wirtschaftlichen Situation der Branche“ und weist auf die seit Monaten anhaltenden dramatischen Auftragseinbrüche hin: „Es gibt aktuell Auftragsrückgänge von bis zu 30 Prozent und es ist weit und breit keine Entspannung in Sicht“, skizziert der Branchensprecher die aktuelle Situation. Er verweist abschließend daher abermals auf die Notwendigkeit einer Senkung der Lohnebenkosten, damit der Wirtschaftsstandort gegenüber den Nachbarländern abgesichert werden kann.
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