FSW Schuldenberatung warnt vor Konsumrausch zum Black Friday und Cyber Monday

„Gerade zum Jahresbeginn sehen wir in der FSW Schuldenberatung oft einen vermehrten Anstieg bei den Beratungsgesprächen. Es ist naheliegend, dass der Konsumdrang vor Weihnachten für viele Menschen zu viel ist und ihre ohnehin schon angespannte finanzielle Situation zu kippen droht“, so Gudrun Steinmann, Leiterin der Finanzbildung in der Fonds Soziales Wien (FSW) Schuldenberatung.

Vom Konsumdruck in die Schuldenspirale

Damit der Black Friday nicht zum schwarzen Freitag am Girokonto wird, rät Gudrun Steinmann zu überlegten Kaufentscheidungen ohne Beeinflussung: „Oft wird gezielt mit vorher angehobenen Preisen zu Aktionstagen wie Black Friday oder Cyber Monday mit Nachlassen um anscheinend viele Prozente geworben. Oder auch dass Angebote zeitlich limitiert sind und nur noch geringe Stückzahlen vorhanden sind. So wird massiver Kaufdruck bei den Konsument:innen erzeugt“.

In Österreich hat sich in den vergangenen Jahren sowohl im Online-Handel als auch im stationären Handel die Rabattschlacht rund um den Black Friday zeitlich massiv ausgedehnt. Rund um die Black Week verlocken Rabatte zu oftmals impulsiven Kaufentscheidungen. Diese Entwicklung zeigt sich zum Beginn des Folgejahres in der FSW Schuldenberatung. „In der vergangenen fünf Jahren hatten wir in der Schuldenberatung in Wien im 1. Quartal eines jeden Jahres durchschnittlich 20 % mehr Erstkontakte als im 4. Quartal des entsprechenden Vorjahres. Bei den Menschen, die sich am Jahresbeginn bei uns melden, liegt es nahe, dass sie sich beim Konsum im November und Dezember übernehmen, und bei parallellaufenden Ratenkäufen, dann oft den finanziellen Überblick verlieren“, weiß Gudrun Steinmann. Dazu kommt, dass man sich in der vermeintlich schönsten Zeit des Jahres nicht mit unangenehmen Themen auseinandersetzen möchte und die Probleme oftmals vor sich herschiebt.

Tipps für den finanziellen Überblick

Gudrun Steinmann empfiehlt zur Black-Week und für den Weihnachtseinkauf: „Beim Online-Shopping den Kauf auf Raten vermeiden, so kann nur das Geld ausgegeben werden, dass mir auch wirklich zur Verfügung steht. Genau reflektieren bei Kaufentscheidungen: was brauche ich tatsächlich und was nicht oder erst zu einem späteren Zeitpunkt? Preise auch an Aktionstagen online vergleichen, oft sind Produkte nur vermeintlich stark reduziert und man wird durch gute Marketingmaßnahmen verlockt. Bei Kaufentscheidungen, die man im Nachhinein bereut, kann man außerdem Gebrauch vom Rückgaberecht machen.“

Über die FSW Schuldenberatung

In Wien wohnende Privatpersonen erhalten bei der Schuldenberatung, eine gemeinnützige Beratungsstelle des Fonds Soziales Wien, kostenlose und vertrauliche Beratung zu Finanzthemen. Überschuldete Menschen werden durch die geschulten Schuldenberater:innen unterstützt ihre rechtliche und wirtschaftliche Situation zu klären. Dabei werden individuelle Lösungsstrategien entwickelt, die bis zur Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung eines Privatinsolvenz reichen. Im Jahr 2022 wurden von der FSW Schuldenberatung Wien insgesamt 11.957 Kund:innen betreut.