Caritas zum Internationalen Tag der Kinderrechte: Schutz von Kindern und Jugendlichen in Zeiten von Kriegen und Konflikten
Rund 468 Millionen Kinder, also weltweit eines von sechs Kindern, lebten 2022 in einem Konfliktgebiet. Unterdessen steigt die Zahl der weltweiten bewaffneten Konflikte weiter an. Das spiegelt sich in Rekordzahlen an gewaltsam vertriebenen Kinder wider: Ende 2022 waren weltweit circa 43,3 Millionen Kinder infolge von Konflikten und Gewalt vertrieben worden. Andreas Knapp, Generalsekretär Internationale Programme der Caritas Österreich: „Kinder sind am schlimmsten von Krieg und Konflikten betroffen, sie sind am verwundbarsten, da sie jeglichen Schutz durch Erwachsene verlieren und damit erheblichen Risiken ausgesetzt sind, Opfer von Ausbeutung, Missbrauch oder Gewalt zu werden. Krieg und Konflikte verletzen jegliche Rechte eines Kindes: das Recht auf Leben, das Recht auf Familie und Gemeinschaft, das Recht auf Gesundheit, das Recht auf Persönlichkeitsentwicklung und das Recht auf Bildung und Schutz. Alle Kinder weltweit sollten ein Leben ohne Angst führen können – dafür arbeiten wir als Caritas in unseren Projekten!“
Nahost: Humanitäres Völkerrecht verpflichtet zum Schutz von Kindern
Mit mehr als tausend Angriffen auf Schulen und mehr als 600 auf Krankenhäuser wurde im Jahr 2022 die höchste Zahl an völkerrechtlichen Verstößen gegen Kinder in Konflikt- und Kriegssituationen festgestellt. Kinder sind besonderen Risiken ausgesetzt, und Ereignisse in der Kindheit können den Lebensweg von Kindern sowie ihre persönliche Entwicklung viel stärker beeinträchtigen, mitunter lebenslang. Andreas Knapp: „Wir sehen gerade aktuell wieder, wie sehr Kinder im Nahost-Konflikt leiden und wie sehr sie Schutz und Sicherheit verdient hätten. Über 4.600 Kinder wurden im Gazastreifen bislang getötet, mehr als 9.000 wurden verletzt. 32 Kinder befinden sich unter den genommenen israelischen Geiseln. Noch viele tausende Kinder mehr haben in Nahost Eltern oder Familienmitglieder verloren oder zittern um deren Verbleib. Laut humanitärem Völkerrecht müssen Kinder in Kriegen und Konflikten zu jeder Zeit geschützt werden. Als Caritas ist es unser Auftrag, Menschen in Not zu helfen, gleich welcher Religion, Nationalität oder Herkunft sie sind. Um diese Hilfe zu ermöglichen, rufen wir dazu auf, humanitären Zugang zu den Menschen im Gazastreifen sicherzustellen, Zivilist*innen zu schützen, alle Geiseln freizulassen und eine humanitäre Waffenruhe einzurichten, um das Leid auf allen Seiten zu beenden.“
Ukraine: Sichere Orte für Kinder – So hilft die Caritas
Wie sehr die Rechte von Kindern nach fast zwei Jahren des russischen Angriffskrieges auch in der Ukraine bedroht sind, verdeutlichen die Zahlen. Durch den Krieg wurden zwei Drittel der 7,5 Millionen Kinder des Landes vertrieben, 494 getötet und 1.036 verletzt. Gerade in Kriegszeiten ist es wichtig, Kindern einen sicheren Hafen zu bieten, an dem sie zumindest für eine begrenzte Zeit lang Kind sein, unbeschwert spielen und sich entfalten können. „Genau das tun wir als Caritas gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen: In sogenannten Child Friendly Spaces erhalten Kinder und auch ihre Eltern eine Möglichkeit zum Durchatmen. In kinderfreundlich eingerichteten Räumen werden sie von pädagogisch und psychologisch geschultem Personal betreut“, erläutert Andreas Knapp. „Wir unterstützen außerdem Projekte, die Kindern wichtige soziale Kompetenzen vermitteln. Neben dieser psychosozialen Unterstützung leisten wir humanitäre Hilfe in Form von Lebensmittel- oder Hygienepaketen und helfen bei Evakuierung oder mittels individueller Familienhilfe für Menschen in Notlagen.“
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Caritas Österreich