"WeltWegWeiser" blickt auf 227 internationale Freiwilligeneinsätze im Vorjahr zurück | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„WeltWegWeiser“ blickt auf 227 internationale Freiwilligeneinsätze im Vorjahr zurück

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Gestern Abend wurde im Parlament der Bericht der Servicestelle "WeltWegWeiser" zu internationalen Freiwilligeneinsätzen von Personen aus Österreich im Jahr 2022 präsentiert. Diese Form der Freiwilligeneinsätze als ehrenamtliche Auslandsdienste lassen sich laut Bericht in die Kategorien Sozialdienst, Friedensdienst und Gedenkdienst unterteilen, jedoch variierten die Aufgaben der Freiwilligen auch innerhalb dieser Kategorien stark. Der Großteil der betreffenden Einsätze dauerte im Jahr 2022 demnach zwischen sechs und neun Monate. Entsendet wurden laut "WeltWegWeiser"-Bericht 227 Freiwillige von 29 Entsendeeinrichtungen. Bei den Zielländern teilten sich dabei letztes Jahr Deutschland, USA und Uganda mit jeweils 13 Freiwilligen den ersten Platz. Die Servicestelle "WeltWegWeiser" wird von "Jugend eine Welt" getragen und durch die Austrian Development Agency gefördert.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka hatte gemeinsam mit "WeltWegWeiser" zur Präsentation des Berichts ins Parlament eingeladen. In Vertretung des Nationalratspräsidenten begrüßte Parlamentsvizedirektor Alexis Wintoniak gemeinsam mit Reinhard Heiserer, Geschäftsführer der Organisation "Jugend Eine Welt", zu der Veranstaltung.

Parlamentsvizedirektor Wintoniak thematisierte etwa, dass die Politik immer globaler und vernetzter werde. Mit internationalen Freiwilligeneinsätzen werde auch ein Grundstein für eine weitere Internationalisierung in der Politik gelegt. Für das Parlament hob er dazu die Offenheit des Hauses über alle Landesgrenzen hinweg hervor. Das Freiwilligenengagement sei im Hohen Haus insgesamt wichtig, erinnerte er etwa an das Schwerpunktjahr "Ehrenamt 2021" des Parlaments. "Ehrenamt ist nicht unbezahlt, sondern unbezahlbar", unterstrich Heiserer in diesem Zusammenhang. Es brauche für dessen Umsetzung nicht nur ein "Like" oder Schulterklopfen, sondern Leute, die sich konkret engagieren. Sein Dank gelte den Freiwilligen, die Einsätze auf sich nehmen sowie den jeweiligen Organisationen, die das erforderliche "Riesenpaket" dazu abwickeln und organisieren. Dieses "Pflänzchen der Solidarität" gelte es weiter zu fördern und die Strukturen aufrechtzuerhalten, so Heiserer.

Bericht unter dem Motto "Hinein in die Welt"

Melanie Pichler und Jakob Gartner seitens "WeltWegWeiser" präsentierten einige Daten aus dem Bericht für 2022. Er steht unter dem Motto "Hinein in die Welt" und damit etwa für ein Einlassen auf andere Menschen und ihre Lebensweisen. Vergangenes Jahr wurden demnach 61 % der 227 internationalen Freiwilligeneinsätze als Ersatz für den Zivildienst anerkannt. Ähnlich wie in den Vorjahren habe sich Europa mit über einem Drittel der Freiwilligen als die bevorzugte Region für diese Einsätze erwiesen. An zweiter Stelle der Kontinente folgten Mittel- und Südamerika sowie die Karibik. Über 60 % der Freiwilligen waren zwischen 21 und 24 Jahre alt – im Vergleich zu 2020 ist dem Bericht zufolge das Durchschnittsalter gestiegen. Einer der Freiwilligen habe etwa im Alter von 66 Jahren sechs Monate in Uganda gearbeitet.

Bei der Diversität an Freiwilligen bleibt laut Bericht noch einiges zu tun: So habe der überwiegende Teil der Freiwilligen Matura oder sogar einen Universitätsabschluss. Freiwillige mit Lehrabschluss gebe es wenige. Und obwohl sich wieder mehr Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigung für Freiwilligeneinsätze interessieren, müssten auch hier noch Barrieren abgebaut werden, so der Bericht.

Mit dem neuen Freiwilligengesetz wurden darüber hinaus das freiwillige Umweltjahr sowie das freiwillige Sozialjahr attraktiver, heißt es außerdem im Bericht. Hier seien neben den internationalen Freiwilligeneinsätzen deutliche Steigerungen der Teilnehmer:innen über die letzten zwei bis drei Jahre zu verzeichnen.

Einblicke ehemaliger Freiwilliger und der Entsendeorganisation FAMUNDI

Auch ehemalige Freiwillige aus Österreich sprachen im Rahmen der Berichtspräsentation von ihren Erfahrungen. So war etwa Anna Wigelbeyer in Georgien, Jason Schreiber in Tansania und Angelika Meirhofer in Kenia – sie beleuchteten ihre persönlichen Erlebnisse und unterschiedlichen Tätigkeiten im internationalen Freiwilligeneinsatz. Eine Vertreterin der Entsendeorganisation FAMUNDI, Anna-Maria Marschner, zog ein Resümee über die Aktivitäten des Vereins in den letzten Jahren. So unterstütze die Organisation seit vier Jahren einen Schulbau an der Elfenbeinküste. Nach Santa Cruz in Bolivien, wo seit dem Jahr 2000 etwa 80 Familien vom Verein unterstützt worden seien, habe man pandemiebedingt von März 2020 bis September 2022 keine Voluntär:innen entsendet. Insgesamt wies Marschner auf die große Bedeutung der Zusammenarbeit mit der Aufnahmeorganisation vor Ort hin. Damit das freiwillige Engagement auch weiterhin leistbar bleibe, hoffe sie auch in Zukunft auf finanzielle Zuwendungen. Denn "Freiwillige sind Brückenbauer:innen", so Marschner. (Schluss) mbu

HINWEIS: Fotos von dieser Veranstaltung finden Sie im Webportal des Parlaments.


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