Pestizidverordnung: Sarah Wiener erbittet besseren Umgangston und respektvolles Miteinander | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Pestizidverordnung: Sarah Wiener erbittet besseren Umgangston und respektvolles Miteinander

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Diese Woche hat der Umweltausschuss über seine Position zur neuen Pestizidverordnung abgestimmt (Details siehe hier: LINK ).

Aufgrund der Flut an Halb- und Unwahrheiten, die im Zuge der Abstimmung verbreitet wurden, findet Berichterstatterin Sarah Wiener nun klare Worte: 

Ich bitte die Agrarindustrie, ihre Lobby in den Bauernverbänden und die ihnen nahestehenden Politiker und -innen aufrichtig, den Bäuerinnen und Bauern in der EU keine Angst einzujagen. Mit Falschmeldungen oder Halbwahrheiten wird die Kluft nur vergrößert, anstatt der Landwirtschaft in diesen Zeiten von multiplen Krisen den Rücken zu stärken und Lösungen zu suchen. 

Jetzt braucht es ruhige, wertschätzende Kommunikation, die Kompromisse für alle Seiten ermöglicht und das Niveau der Diskussion wieder erhöht. Es braucht respektvolle sachliche Information anstelle von Fakenews auf Basis von Emotionen, die Bäuerinnen und Bauern verunsichern und ratlos zurücklassen. 

Es braucht ein aufeinander Zugehen ohne Wut in den Augen und abwertende Kommentare. Es braucht die Bereitschaft, einander wertschätzend zuzuhören und das Vertrauen, dass wir am Ende alle zusammen nur das Beste für alle wollen. 

Es braucht auch ermutigende sachliche Aufklärung und Unterstützung der Mitglieder des Europaparlaments, die allen Bäuerinnen und Bauern in dieser Transformation mit Planungssicherheit und finanzieller Hilfe zur Seite stehen möchten. Viele Bäuerinnen und Bauern sehen die Notwendigkeit, in ihrer Arbeit nachhaltiger zu agieren. Oft sind sie viel weiter als uns ihre politische Vertretung glauben machen will. 

Es braucht außerdem realistische Gesetzesvorschläge, wie etwa die Ausnahmen, die der Umweltausschuss in sensiblen Gebieten gefordert hat. Wir müssen zusammen klären, was möglich ist, wo noch nachgebessert werden kann, was machbar ist und was nicht – ohne den sogenannten politischen Gegner persönlich zu beschädigen. Bleiben wir alle der Wahrheit und der Wissenschaft verpflichtet. 

Zu guter Letzt: Ich würde mir als Berichterstatterin der SUR wünschen, dass jene Parteien, die bis jetzt an keinen ernsthaften Austausch interessiert waren, praktikable Lösungen auf den Tisch legen, um chemische Pestizide nachhaltig zu reduzieren, zugleich die Vielfalt der Bäuerinnen und Bauern zu fördern, fruchtbare Böden sowie Bestäuberpopulationen für kommende Generationen zu hinterlassen und die Gesundheit der EU-Bürger und Bürgerinnen zu schützen. 

Die Hybris der Agroindustrie und deren Vertreter als Verursacher des Problems nur den eigenen Blickwinkel einzunehmen und dies auch von allen anderen Akteuren einzufordern – gerade bei Umweltgiften mit negativen Folgen für alle – wird nicht zur einer Lösung für die gesamte Gesellschaft beitragen.”

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