Wenn Vergessen zum Alltag wird – Viele Menschen sind von Demenz betroffen, doch wie geht man richtig mit den Betroffenen um?
Vicki de Klerk-Rubin, die Expertin auf dem Gebiet der Validation und Tochter der Validationsbegründerin Naomi Feil, war dort und hat sich gemeinsam mit über 130 Interessierten intensiv mit dem Umgang mit Menschen mit Demenz befasst.
Relevanz der Thematik
Durch die Veränderung der Altersstruktur in Österreich werden die Themen Pflege und Betreuung immer wichtiger. Der Anteil der über 65-Jährigen nimmt zu und wird laut Prognosen auch in Zukunft weiter ansteigen.
Im Jahr 2100 werden voraussichtlich knapp 30 % der Österreicher*innen über 65 Jahre alt sein. Aufgrund dieser Entwicklung steigt auch der Anteil an Menschen, die professionelle Pflege und Betreuung benötigen. Während die Zahl der betreuten Personen 2021 bei rund 250.000 lag, wird diese laut Prognosen bis zum Jahr 2050 auf ca. 650.000 Personen ansteigen. Dies erhöht auch den Bedarf an geschulten Mitarbeiter*innen in den Bereichen Pflege und Betreuung.
Zusätzlich zu den beruflichen Pfleger*innen gibt es auch viele Menschen, die ihre Angehörigen pflegen. Allein in Österreich beläuft sich die Zahl auf 940.000 pflegende Angehörige. Diese Personengruppe zu schulen ist ebenfalls wichtig, da die Pflege mit zahlreichen Herausforderungen verbunden ist.
Je älter die Menschen werden, desto größer wird auch das Risiko, dass sie an Demenz erkranken. Laut Schätzungen lag die Anzahl der von Demenz-Betroffenen in Österreich im Jahr 2020 zwischen 115.000 und 130.000 Menschen. Aufgrund des Altersanstiegs der Österreicher*innen wird sich diese Anzahl in den nächsten 25 Jahren verdoppeln und der Bedarf an geschultem Pflegepersonal in dem Bereich weiter steigen.
Der richtige Umgang zählt
Eine Kommunikationsmethode und Haltung, die in der Begegnung mit Menschen mit Demenz eine Unterstützung sein kann, ist die Validation. Ziel der Validation ist es, sich einen Zugang zu der Erlebenswelt der Betroffenen zu verschaffen, indem die Gefühlswelt und die Biografie der Personen mit einbezogen werden. In der Welt der Demenzpflege zeigt sich die kraftvolle Methode der Validation als Weg, Menschen mit Empathie und Respekt zu begegnen. Vicki de Klerk-Rubin, die Expertin auf dem Gebiet der Validation und Tochter der Validationsbegründerin Naomi Feil, betonte vor Ort: „Wir leiten nicht, wir folgen nicht, wir begleiten Menschen in der letzten Phase ihres Lebens.
“ Anstatt in der Realität zu korrigieren, tauchen Kontaktpersonen in die Erinnerungen ihrer Patient*innen ein, selbst wenn diese nicht objektiv existieren. Diese einfühlsame Herangehensweise ermöglicht nicht nur eine tiefere emotionale Verbindung, sondern schafft auch ein Klima des Verständnisses für die individuellen Erfahrungen und Gefühle der Betroffenen. Durch diese respektvolle Kommunikation entsteht ein Raum, in dem sich die Person mit Demenz verstanden und akzeptiert fühlen kann.
Erfolgreiches Validationssymposium in Wien
Mit dem Validationssymposium, das vom Wiener Roten Kreuz und der Caritas der Erzdiözese Wien veranstaltet wurde, haben wir heute einen bedeutenden Schritt gemacht. Über 130 Menschen haben sich gemeinsam mit führenden Expert*innen auf dem Gebiet intensiv mit der Thematik beschäftigt. In verschiedenen Workshops konnten sich die Teilnehmer*innen gezielten Themen widmen und sich gemeinsam mit den Validationsexpert*innen voll und ganz auf das Thema einlassen. Durch unser erfolgreiches Symposium, wurden die Teilnehmer*innen dazu befähigt, die Methode der Validation effektiv anzuwenden und somit das Leben von Menschen mit Demenz nachhaltig zu verbessern.
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