Volkshilfe gibt Antwort: Reform der Sozialhilfe würde Armut senken | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Volkshilfe gibt Antwort: Reform der Sozialhilfe würde Armut senken

0 158

Im Vorfeld der morgigen Veranstaltung mit Bundeskanzler Nehammer zu Armutsthemen gibt die Volkshilfe Antworten: „Wir sind zu dem Termin zwar nicht eingeladen, aber bringen unsere Expertise dennoch sehr gerne ein. Ja, es gibt zu viele armutsbetroffene Menschen in unserem Land, viel zu viele arme Kinder – und es gäbe auch Lösungen dafür. Die dringend nötige Reform der Sozialhilfe, die Erhöhung des Arbeitslosengeldes und die Kindergrundsicherung sind drei besonders wichtige“, so der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger. 

Eine Stimme von vielen 
Im Rahmen der Volkshilfe Projekte für armutsbetroffene Menschen wurden Betroffene gefragt, wie sich die Teuerung konkret auf ihren Alltag auswirkt. Der Vater und die Mutter eines zweijährigen Kindes sagten „Momentan gehen wir zur Tafel, weil es sich einfach nicht ausgeht. Die Preise im Supermarkt schlagen so ein, Obst und Gemüse gibt es schon lange nicht mehr bei uns.“ Zusätzliche Ausgaben wie der von Bundeskanzler Nehammer empfohlene Besuch eines Fast-food Restaurants, ein Eis oder ein Kinobesuch sind für 17% der Befragten finanziell nicht möglich. 

Wie vielen Menschen geht es so in Österreich? 
Bei einer aktuellen Erhebung der Statistik Austria gaben 513 000 Menschen an, sich nicht mindestens jeden zweiten Tag eine ausgewogene Hauptmahlzeit leisten zu können. Für Fenninger sind das erschreckende Zahlen, „denn speziell für Kinder ist eine gesunde Ernährung besonders wichtig. Für diese armutsbetroffenen Menschen braucht es endlich nachhaltige und strukturelle Lösungen.“ 

Sozialhilfe neu, höheres Arbeitslosengeld und Kindergrundsicherung 
Die Sozialhilfe muss als Ziel wieder die Sicherung des Lebensunterhalts haben, nicht nur Unterstützung. „Wir brauchen Mindeststandards bei der Sozialhilfe statt Höchstsätze, keinen Abzug der Wohnbeihilfen und bundeseinheitlich geregelte Kinderrichtsätze als Mindeststandard“, nennt Fenninger die wichtigsten Punkte einer Reform. 

Neben alleinerziehenden Menschen haben auch die Bezieher*innen von Arbeitslosengeld ein sehr hohes Risiko, armutsbetroffen zu sein. Vor allem Niedrigverdiener*innen können von 55% ihres Letztgehalts nicht leben. Hier braucht es endlich eine deutliche Anhebung.

Und abschließend hält Fenninger noch fest, „dass die Einführung der Kindergrundsicherung es armutsbetroffenen Eltern erlauben würde, nicht nur für eine gesunde Ernährung ihrer Kinder zu sorgen, sondern ihnen auch jene Chancen zu geben, die sie nicht zu den armen Erwachsenen von morgen macht.“  

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Volkshilfe Österreich

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.