"Zu Hause zu Teuer": Grüne Wien starten Volksbefragung für günstiges und grünes Wohnen in Wien und sammeln 60.000 Unterschriften | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„Zu Hause zu Teuer“: Grüne Wien starten Volksbefragung für günstiges und grünes Wohnen in Wien und sammeln 60.000 Unterschriften

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Wien galt jahrzehntelang als Hochburg des leistbaren Wohnens. Diese Gewissheit geht aber gerade verloren: Explodierende Energiepreise, Wohnungsknappheit und steigende Mieten machen vielen zu schaffen. Die Grünen Wien starten daher eine große Initiative, damit Wohnen in Wien günstiger und grüner wird. Die Parteivorsitzenden Peter Kraus und Judith Pühringer stellten heute die Kampagne mit dem Titel "Zu Hause zu Teuer" im Rahmen eines Pressegesprächs vor.

„Wohnen in Wien muss günstiger werden. Die SPÖ kann bei den hohen Wohnkosten rasch helfen und nachhaltig unterstützen. Doch der politische Wille fehlt. Darum rufen wir zur Volksbefragung. Unser Ziel ist, dass niemand mehr als ein Viertel des Einkommens für Wohnkosten ausgeben muss“, so die Co-Parteivorsitzende der Grünen Wien, Judith Pühringer.

Co-Vorsitzender Peter Kraus ergänzt: „Wohnen in Wien muss grüner werden. Rot-Pink verschläft die Energiewende und zementiert unsere Stadt in der teuren Abhängigkeit von Öl und Gas ein. Unsere Forderungen verbinden Klimaschutz mit niedrigen Wohnkosten. Gemeinsam mit den Wienerinnen und Wienern kämpfen wir für die Veränderung, die es braucht.”

Ab heute, den 26. September, sind die Grünen Wien täglich unterwegs, um bei Aktionen, Veranstaltungen, Festen, Märkten oder Konzerten Unterschriften zu sammeln. Gemeinsam mit den Wienerinnen und Wienern soll das Ziel der Durchführung einer Volksbefragung erreicht werden. Jeder Wahlberechtigte zum Gemeinderat kann eine Unterschrift für die Grüne Initiative abgeben und damit die Forderungen für günstigeres und grüneres Wohnen in Wien unterstützen. Alle Infos zur Kampagne unter zuhausezuteuer.at

Wohnen muss günstiger & grüner werden – die Forderungen der Grünen Wien:

Wohn- und Mietbeihilfe ausweiten und vereinfachen

30.000 finanzschwache Haushalte in Wien haben in den letzten Jahren den Anspruch auf Wohnbeihilfe verloren, weil die Einkommensstufen seit dem Jahr 2000 nicht mehr an die Inflation angepasst wurden. Wir fordern eine Koppelung an den aktuellen Verbraucherpreisindex. Außerdem sollen Wohn- und Mietbeihilfe zu einem einheitlichen Wohngeld zusammengeführt werden, um Verwaltungsaufwand einzusparen.

Raus aus Öl und Gas noch vor 2040

In Wien gibt es 1631 Gemeindebauten, davon nutzen derzeit allerdings nur 8 Photovoltaikanlagen. Die Fernwärme ist teuer und stark von Fossilen abhängig. Dieses Festhalten an fossiler Energie schadet nicht nur dem Klima, es kommt die Bewohner:innen auch teuer zu stehen. Die Grünen Wien fordern, dass die Wohnhäuser der Stadt noch vor 2040 unabhängig von Öl & Gas sein müssen.

Mietpreisdeckel im Gemeindebau

Die Stadt hat es bei Wiener Wohnen selbst in der Hand: Statt einen Gewinn bei Wiener Wohnen von 38 Millionen Euro wie im letzten Jahr, braucht es eine maximale Mieterhöhung von 2 Prozent im Gemeindebau. Das nützt nicht nur einer halben Million Gemeindebau-Bewohner:innen, sondern hat auch positive Auswirkungen auf die allgemeinen Mietpreise in der Stadt. Außerdem soll die Stadt Wien bei der Stadtplanung und Widmung Gemeindewohnungen und Gemeinnützigen Wohnbauprojekten den Vorrang geben.

Schutz unseres Wiener Altbaus

Viel zu oft müssen günstigere Zinshäuser für teure Eigentumswohnungen weichen. Das ist nicht nur schlecht für das Klima, sondern auch schlecht fürs Geldbörsel. Wir wollen den Altbaubestand vor Spekulant:innen besser schützen und verhindern, dass Häuser mutwillig verfallen gelassen werden, um dann einen Abriss herbeizuführen. Wiens Gründerzeithäuser müssen erhalten und nachhaltig auf Klimaschutzstandard renoviert werden.

Leerstandsabgabe

Aktuell stehen rund 72.000 Wohnungen leer. Ihre Eigentümer:innen sollen dafür eine angemessene Abgabe zahlen. So kommen mehr Wohnungen auf den Markt, das Angebot wird größer und die Preise sinken.

Airbnb & Co. strenger regulieren

Während unzählige Menschen auf Wohnungssuche sind, gibt es auf der anderen Seite mehr und mehr Wohnungen, die ausschließlich an Tourist:innen vermietet werden. Das ist nicht fair. Erste Schritte zu einer schärferen Bekämpfung von Abriss-Spekulation sind nach unseren Forderungen in der neuen Bauordnung enthalten.  Wir Grüne werden genau darauf schauen, dass eine strengere Regulierung von Airbnb & Co. durchgesetzt wird.

Hintergrund zur Volksbefragung

Für die Einleitung einer Volksbefragung werden die Unterschriften von 5 Prozent der Wahlberechtigten auf Gemeinderatsebene (EU-Bürger:innen sind nicht stimmberechtigt), das sind in Wien ca. 60.000 Unterschriften. Dafür gibt es keine zeitliche Begrenzung. Werden die Unterschriften gesammelt und erfolgreich eingereicht, muss die Stadt Wien an sämtliche ca. 1,1 Millionen Wahlberechtige persönliche Wahlkarten mit den gewünschten Fragen übermitteln.

Alle Infos zur Kampagne unter www.zuhausezuteuer.at 

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