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Nach Gletscher-Skandal: Greenpeace und Skirennläufer Schütter fordern echten Klima- und Naturschutz von FIS

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Wien/Innsbruck (OTS) – Nach Bekanntwerden der massiven Eingriffe am Rettenbachgletscher im Vorfeld des Ski-Weltcup-Auftakts fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace gemeinsam mit Skirennläufer Julian Schütter fünf sofortige Maßnahmen von der FIS, um den Skisport nachhaltiger zu gestalten und das Klima sowie sensible Ökosysteme zu schützen.

„Bereits jetzt schmelzen uns die Gletscher unter den Füßen weg. Doch statt alles zu tun, um diese Naturjuwelen zu bewahren, sprengen wir die letzten verbliebenen Gletscher aus dem Weg. Für einen frühen Saisonstart werden wertvolle Ökosysteme und unser Klima zerstört. Dabei ist auch der Skisport auf eine intakte Natur und ein gesundes Klima angewiesen“, sagt Greenpeace-Sprecherin Ursula Bittner. „Statt endlich wirksame Maßnahmen zu setzen, gaukelt die FIS vor, ‚klimapositiv‘ zu sein. Dieses Greenwashing muss aufhören!“

“Die Rennen in Sölden sind immer sehr coole Events und ich bin froh, dass es so motivierte Veranstalterinnen und Veranstalter gibt. Dennoch müssen wir einen Weg finden, wie wir Sport in der Natur betreiben können, ohne sie zu zerstören. Die FIS muss sicherstellen, dass die Umwelt nicht unter solchen Veranstaltungen leidet. Ansonsten braucht man sich nicht wundern, wenn der Sport unter einem schlechten Ruf leidet“, so Skirennläufer Julian Schütter, und weiter: “Die Bilder von den Baggern, wie sie den Gletscher abtragen sind herzzerreißend, aber nüchtern betrachtet ist das nur die Spitze des Eisbergs. Die viel größere Zerstörung wirkt harmlos, hat uns aber erst in die Situation mit schwindenden Gletschern gebracht. Sie liegt bei den Reiseemissionen. Da müssen wir endlich etwas ändern, um nicht noch mehr Schaden anzurichten.”

Greenpeace fordert gemeinsam mit Skirennläufer Julian Schütter folgende fünf Maßnahmen für mehr Klimaschutz von der FIS:

1. Hohe Umweltstandards müssen eine Bedingung für Austragungsorte sein. Das bedeutet vor allem, dass Gletscher und andere Ökosysteme nicht mehr durch einen Ausbau oder andere gravierende Eingriffe zerstört werden dürfen.

2. Der Rennstart muss später im Jahr erfolgen, sodass keine Rennen abgehalten werden, solange es nicht ausreichend natürlichen Schnee gibt. So werden Athlet:innen auch nicht gezwungen, für Trainings in weit entfernte Orte zu reisen. Empfohlen wird Ende November als frühester Saisonstart.

3. Die Anreise der Zuseher:innen, Athlet:innen und ihrer Teams sowie die Logistik verursachen die meisten klimaschädlichen Emissionen. Daher muss die Möglichkeit zur Anreise mit dem öffentlichen Verkehr ein grundlegendes Kriterium zur Auswahl der Rennorte sein. Auch die Logistik und der Transport des Equipments muss auf klimafreundliche Lösungen setzen. Keinesfalls darf auf den Einsatz von Privatjets zurückgegriffen werden.

4. CO2-Kompensationen lenken von dringend benötigten Reduktionsmaßnahmen ab. Daher dürfen sie kein Mittel sein, um eine vermeintliche “Klimaneutralität” zu erreichen. Stattdessen muss CO2 aktiv eingespart werden.

5. Statt wirksamer Maßnahmen, wie der Senkung von Emissionen, setzt die FIS auf Greenwashing und bezeichnet sich als “klimapositiv”. Solche irreführenden Begriffe dürfen nicht auf Basis von Kompensationen verwendet werden.

“Um den Skisport langfristig zu erhalten, muss die FIS nachhaltiger werden. Diese fünf Maßnahmen wären ein erster Schritt. Nun liegt es an der FIS, diese umzusetzen und ihre Glaubwürdigkeit in Sachen Nachhaltigkeit unter Beweis zu stellen”, so Bittner abschließend.

Bildmaterial zum Gletscher-Skandal finden Sie hier:
https://act.gp/3sWXkdP
Die Fotos stehen für eine einmalige Verwendung unter Angabe der Photo Credits (© Mitja Kobal / Greenpeace) kostenlos zur Verfügung.

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