ÖGB setzt starkes Zeichen: Vier Kilometer lange Menschenkette gegen die Teuerung | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

ÖGB setzt starkes Zeichen: Vier Kilometer lange Menschenkette gegen die Teuerung

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Heute setzen ÖGB und Gewerkschaften in Wien ein starkes Zeichen gegen die Teuerung. Während die Abgeordneten im Nationalrat bei der ersten regulären Sitzung nach der Sommerpause sein werden, schließen draußen Tausende um 18 Uhr eine Menschenkette rund um die Bannmeile des Parlaments. Die Forderung an die Politik: Stoppt endlich die Teuerung!  

Teuerung kostet ein Monatsgehalt 

Allein für Lebensmittel muss eine Familie mit zwei Kindern heuer mittlerweile rund 1.234 Euro mehr ausgeben als noch vor einem Jahr. Bei Energie und Wohnen sieht es nicht besser aus: Erdgas hat sich im Vergleich zu vor zwei Jahren fast verdreifacht, Fernwärme fast verdoppelt. Brennholz, Holz-Pellets oder Heizöl sind im Schnitt etwa 50 Prozent teurer geworden. 

„Auch wenn am Großhandelsmarkt die Energiepreise zurückgehen, haben Haushalte nur zögerlich etwas davon“, kritisiert ÖGB-Expertin Angela Pfister. Die Preise bleiben weiter zu hoch. Auch die Wohnkosten: Die Mieten wurden in den vergangenen 15 Monaten dreimal, manche sogar viermal erhöht. Die Teuerung kann in Summe schon ein durchschnittliches Monatsgehalt kosten. Ohne dafür mehr zu haben. Und die Inflation ist zuletzt auch wieder gestiegen.  

Es wird immer schlimmer, aber trotzdem tut die Bundesregierung zu wenig. „Showpolitik reicht schon lange nicht mehr”, sagt ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian und kritisiert: „Alles wird halbherzig oder gar nicht umgesetzt.“ Die zuletzt präsentierten Maßnahmen gegen die enormen Wohnkosten sind für Katzian „bestenfalls ein schlagzeilentaugliches Mietpreisdeckelchen“. Der ÖGB hat mit seinen Vorschlägen schon vor Monaten aufgezeigt, wie die Teuerung wirksam bekämpft werden könnte.  

Gewerkschaften sichern Kaufkraft 

Klar ist, dass die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht für das zögerliche Handeln der Regierung geradestehen werden. „Die Preise sind in den vergangenen zwölf Monaten regelrecht explodiert. Jetzt kommt die Zeit, wo die Löhne und Gehälter nachziehen müssen“, sagt Katzian. Die Gewerkschaften werden bei der Herbstlohnrunde gute Lohn- und Gehaltserhöhungen rausholen und damit die Kaufkraft der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sichern. Zusätzlich braucht es dringend inflationsdämpfende Maßnahmen. Ein weiteres Jahr mit Rekord-Teuerung hätte fatale Folgen – auch für die Wirtschaft. Die Politik muss endlich handeln! 

Expertin fordert Preiseingriffe 

„Es ist verantwortungslos, dass Preiseingriffe und ein Aussetzen der Mehrwertsteuer auf Lebensmittel bisher abgelehnt wurden“, sagt ÖGB-Chefökonomin Helene Schuberth. Das Problem sei weder schönzureden noch wegzuleugnen: „Die Inflation ist bei uns schon viel zu lange viel zu hoch.“ Andere Länder hätten längst vorgezeigt, wie die Inflation gesenkt werden kann.  

In einigen Ländern bewegt sich die Teuerung in Richtung zwei Prozent. „In Österreich ist sie im August wieder auf 7,4 Prozent gestiegen“, sagt Schuberth und fordert, dass die ÖGB-Vorschläge endlich umgesetzt werden. Auch sei eine wirkungsvolle Anti-Teuerungskommission längst überfällig. „Warum Unternehmen gesunkene Einkaufspreise nicht weitergeben, ist aufzuklären. Dass die Bundesregierung hier tatenlos zusieht, ist unverständlich“, sagte Schuberth. 

SERVICE 

Fotos von der Menschenkette finden Sie ab Veranstaltungsbeginn unter diesem laufend aktualisierten Link: https://flic.kr/s/aHBqjAVfnM  

Die Forderungen des ÖGB: https://www.oegb.at/themen/weniger-markt–mehr-demokratie–faire-steuern 

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