Korosec zum Welt-Alzheimertag: Gleichberechtigung für Demenzerkrankungen im Pflegesystem
„Alle Demenz- und sonstigen schweren psychischen Erkrankungen sollten im Pflegesektor gleichbedeutend mit physischen Einschränkungen behandelt werden“, erneuert Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec ihre Forderung der Gleichstellung anlässlich des Welt-Alzheimertags am 21. September.
Mit steigender Lebenserwartung steigt leider auch das Risiko an Demenz zu erkranken. Die Diagnose betrifft aber nicht nur die erkrankten Personen, sondern in ganz besonderer Weise auch deren persönliches Umfeld. Die jährlichen direkten und indirekten Kosten von Demenz in Österreich werden laut einer Studie des IHS aus dem Jahr 2021 auf 2,6 Milliarden Euro geschätzt
In diesem Kontext begrüßt Korosec die bereits beschlossenen Pflegepakete, sieht diese jedoch nur als Ausgangsbasis für weitere erforderliche Maßnahmen „Die Erhöhung des Zuschusses für die 24h-Betreuung auf 800 Euro war ein erster wichtiger Schritt. Die Höhe des Zuschusses steht jedoch in keiner Relation zu dem enormen Aufwand und der geleisteten Arbeit. Daher fordere ich weiterhin eine Anhebung auf 1.100 Euro“, so Korosec.
Ein weiterer zentraler Punkt ihrer Agenda ist der Angehörigenbonus. Während dieser momentan ab der Pflegestufe 4 gewährt wird, betont Korosec: „Der Angehörigenbonus sollte bereits ab Pflegestufe 3 gewährt werden und von 1.500 Euro auf 3.600 Euro jährlich angehoben werden.“
Neben der Finanzierung und Bonusstruktur bekräftigt Korosec weitere essenzielle Maßnahmen zur Unterstützung von Demenzkranken und deren Angehörigen:
- Ausbau von Schulungsprogrammen für pflegende Familienmitglieder.
- Verstärkte Sensibilisierung für Demenz und die Integration von international bewährten Betreuungskonzepten.
- Schaffung von spezialisierten Ausbildungsrichtungen im Bereich Demenz für Pflegefachkräfte.
- Erweiterung von Tageseinrichtungen und alltäglichen Betreuungsangeboten speziell für Demenzpatienten.
Abschließend betont Korosec die Dringlichkeit, das Thema Pflege, sowohl physisch als auch psychisch erkrankter Menschen stärker in den Mittelpunkt gesellschaftlicher und politischer Diskussionen zu stellen. „Wir dürfen uns nicht auf den bisherigen Fortschritten ausruhen. Egal ob im Pflegeheim, im Krankenhaus oder zu Hause: Wir brauchen ein klares Gesamtkonzept. Nur so können wir die Herausforderungen in der Pflege meistern. Die Entscheidungen, die wir heute treffen, bestimmen, die Qualität der Pflege der Zukunft. Das Thema betrifft uns alle früher oder später, direkt oder indirekt und bleibt daher entscheidend für uns alle“, unterstreicht Korosec.
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