Olischar/Figl ad Weltkulturerbe: Letzte Chance für die Wiener Stadtregierung
„Die Sitzung des Welterbekomitees in Riad letzte Woche hat ergeben, dass Wien auf der Roten Liste bleibt. Die Stadt hat nun eine letzte Chance bekommen aktiv zu werden. Die Details, was die Stadt nun konkret plant zu tun oder wie der Letztstand des Heumarkt-Projektes überhaupt aussieht, wird der Öffentlichkeit jedoch vorenthalten“, so die Planungssprecherin der Wiener Volkspartei, Gemeinderätin Elisabeth Olischar im Zuge der heutigen Pressekonferenz gemeinsam mit Bezirksvorsteher Markus Figl. Mit Transparenz habe dies jedenfalls nichts zu tun, dieser Zustand sei jedoch bezeichnend für die Causa, denn dies ziehe sich seit Beginn des Schlamassels wie ein roter Faden durch.
Seit mehr als 10 Jahren wurstelt die Stadt beim Heumarkt-Projekt herum. 10 Jahre, in denen die Stadt erfolglos versucht, ein Projekt mit dem Weltkulturerbe zu vereinbaren. „Etliche Fragen sind weiterhin offen. Wir wollen jetzt endlich wissen, was Sache ist und werden im kommenden Gemeinderat eine Dringliche Anfrage an Bürgermeister Ludwig stellen“, so Olischar weiter. Denn dieser habe sich bekanntlich mit Wortspenden zurückgehalten.
Erbe für zukünftige Generationen erhalten
„Ich erwarte mir, dass die Stadt ihrer Verpflichtung nachkommt, das Prädikat des Weltkulturerbes nicht weiterhin zu gefährden. Bis zum 1. Feber hat die UNESCO der Stadt Wien eine letzte Chance gegeben, Maßnahmen zu setzen, damit die Innere Stadt von der Roten Liste runterkommt. Ich fordere die Stadtregierung auf unter Einbindung des Ersten Bezirkes sicherzustellen, dass dieses Erbe der Menschheit in seiner weltweiten Einmaligkeit auch für zukünftige Generationen erhalten bleibt“, so der Bezirksvorsteher der Inneren Stadt, Markus Figl.
Weiters forderte der Bezirksvorsteher für alle Großprojekte eine Welterbeverträglichkeitsprüfung, die Einbeziehung des Öffentlichen Raums sowie eine ehrliche und ernstgemeinte Einbindung des betroffenen Bezirks.
Reform der Stadtplanungspolitik notwendig
Die Stadt habe nun alles zu unternehmen, um dieses Heumarkt-Schlamassel zu reparieren und somit letztendlich das Weltkulturerbe zu retten. „Ich verlange einen genauen Aktionsplan der Stadt, was jetzt bis Februar zu tun ist, um endlich dieses eigentlich schon peinliche Schauspiel zu beenden“, so Olischar weiter.
In weiterer Folge sei eine umfassende Reform der Stadtplanung notwendig, nicht nur um das Weltkulturerbe langfristig zu erhalten, sondern vor allem auch um für Planungssicherheit, Transparenz und Orientierung zu sorgen.
„Es ist höchste Zeit, dass sich die Planungspolitik der Stadt ändert. Denn selbst, wenn wir es jetzt endlich von der Roten Liste schaffen sollten, wurde bislang keine einzige Maßnahme gesetzt, damit es nicht wieder zu derartigen chaotischen Zuständen und fehlgeleiteten Projekten kommt“, so Olischar abschließend.
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