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Preis- und Inflationstreiber Fernwärme

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Wien (OTS) – Kaum ist der Untersuchungsausschuss zum Milliarden-Deal der Wiener Energie – mangels Auskunftsbeteiligung von SPÖ und NEOS – ohne Ergebnis zu Ende gegangen, wird schon die nächste Kritik am Energie-Multi laut. Hintergrund: Die Preise für Erdgas haben sich am Weltmarkt völlig entspannt und liegen etwa beim Stand Oktober 2021, also noch vor dem Einmarsch Russlands in der Ukraine, aber Wien Energie hält die Preise weiter hoch. Zur Erinnerung: Wien Energie hat den Fernwärmepreis 2022 um rund 130 Prozent erhöht.

Marktpreise

„Die gesunkenen Gaspreise am Weltmarkt müssten sich eigentlich auch auf jene der Fernwärmekunden auswirken“, meint Fritz Pöltl, FCG-ÖAAB-Fraktionsvorsitzende in der Arbeiterkammer Wien. Schließlich werde die Fernwärme zum großen Teil mit Erdgas produziert. Kunden der Wien Energie müssen aber dennoch vergleichsweise viel Geld bezahlen, kritisiert etwa auch Josef Baumgartner vom Institut für Wirtschaftsforschung Wien (WIFO).

Ausrede

Weil das Gas langfristig besorgt werde, würden aktuell noch die teureren Preise vom Vorjahr gelten, heißt es dazu von der Wien Energie. Konkret wolle man die Preisreduktion der Fernwärme dann rückwirkend um 20 Prozent reduzieren. Fritz Pöltl: „Der Preisnachlass fällt im Vergleich zu den Preissenkungen am Weltmarkt viel zu gering aus. Weil Wien Energie ein Monopol für Fernwärme in der Bundeshauptstadt hat, können Kunden nämlich auch den Anbieter nicht wechseln, wie dies etwa bei Gas und Strom der Fall ist. Und diesen Umstand nützt Wien Energie schamlos aus!“

Kontrolle

Hinzu komme, so Pöltl, auch noch die Tatsache, dass die Überprüfung von Wien Energie – also auch der Fernwärme – der Gemeinde Wien als Eigentümer selbst obliege: „Und schon schließt sich der Kreis zum ergebnislosen Untersuchungsausschuss. Dass die Wienerinnen und Wiener nun statt 130 Prozent bald nur noch 110 Prozent zu viel zahlen müssen, ist dem Wiener Bürgermeister offenbar völlig egal.“

Josef Baumgartner, Inflationsanalytiker am WIFO, fordert deshalb nicht nur transparentere Preise, sondern auch eine effektivere Kontrolle von Wien Energie. Fritz Pöltl schließt sich dieser Forderung vollinhaltlich an: „Wir wollen nicht länger von Wien Energie ausgebäutet und betrogen werden, nur um deren Gewinne weiter zu steigern. Wien Energie ist zu 100 Prozent im Besitz der Stadt und daher auch seiner Bürger!“

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