SJ-Stich zum Start der Pflegelehre: „Die Pflegelehre löst kein einziges bestehendes Problem.“
„Arbeits- und Wirtschaftsminister Kocher und Sozialminister Rauch haben heute in einer Aussendung bestätigt, dass die vom Nationalrat beschlossene Pflegelehre regulär mit 1. September starten soll. Aus unserer Sicht ist eine Pflegelehre keine ansatzweise befriedigende Lösung des Pflegenotstandes, im Gegenteil: Sie könnte viele Problematiken weiter verschärfen.
Die Regierung sollte daran arbeiten, bessere Arbeitsbedingungen sowie eine höhere Entlohnung im Pflegesektor voranzutreiben. Stattdessen werden Minderjährige verheizt, die sich ein Berufsleben in der Pflege vorstellen können.“, so Paul Stich, Vorsitzender der Sozialistischen Jugend.
Stich kritisiert weiters, dass junge Menschen in einen Beruf gedrängt werden, für den sie noch nicht reif genug sein können: „Die Pflegearbeit gehört wohl zu den mental und physisch anstrengendsten beruflichen Tätigkeiten in Österreich. Es kann und darf von Jugendlichen nicht erwartet werden, dass sie bereits in der Lage sind, eine solch schwere Arbeit zu verrichten.
Doch das scheint der Regierung ziemlich egal zu sein – lieber möchte sie den Pflegenotstand mit unterbezahlten und wohl oft überforderten Jugendlichen lösen!“ führt Stich aus und verweist auf die Schweiz. Dort ist die Pflegelehre bereits Realität. Die Drop-Out-Quote, die bei rund 60% liegt, bestätigt diese Befürchtungen.
Zusammenfassend ist für Stich festzuhalten, dass die geplante Maßnahme keine langfristige Verbesserung bewirken wird.
„Zu glauben, mit der Pflegelehre die aktuellen Herausforderungen im Pflegebereich lösen zu können, ist völlig absurd – ÖVP und Grüne haben wieder einmal nichts zu bieten außer unterkomplexe Scheinmaßnahmen!“, so Stich abschließend.
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