Litschauer/Grüne: EU muss Einfuhrbeschränkungen von Fisch aus Japan wiedereinführen
Heute wurde bekannt, dass Japan ab Donnerstag mit der umstrittenen Einleitung des aufbereiteten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima ins Meer beginnt. „Es ist ein Skandal, dass die japanische Regierung, die Entscheidung über die Einleitung von mehr als einer Million Tonnen Kühlwasser in den Pazifik der internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) überlässt. Die IAEA ist keine unabhängige Organisation, sondern setzt sich für die Nutzung von Atomenergie ein und ist daher kein adäquates wissenschaftliches Gremium, um diese weltweit relevante Entscheidung zu treffen“, kritisiert Martin Litschauer, Anti-Atom-Sprecher der Grünen, und betont: „Die Atomindustrie verfolgt einmal mehr den Ansatz hochgiftigen Müll zu verdünnen und in der Umwelt zu entsorgen, statt die Umwelt vor diesem Müll zu schützen. Das muss endlich aufhören.“
Die Verklappung des Kühlwassers kann dabei auch unmittelbare Auswirkungen auf Europa haben. Dennoch besiegelten beim EU-Japan-Gipfel Mitte Juli 2023 Japans Premier Fumio Kishida, Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und Ratspräsident Charles Michel das Ende der Einfuhrbeschränkungen für Fisch und andere Lebensmittel. Ein erst im Mai gefangener Fisch aus der Region rund um das AKW wies dabei noch eine Cäsium-137-Konzentration von 18.000 Becquerel pro Kilogramm auf. Der gesetzliche Grenzwert liegt in Japan bei 100 Becquerel pro Kilogramm, es handelt sich dabei also um die 180-fache Belastung.
„Es kann nicht sein, dass die EU potentiell verseuchten Fisch wieder importieren will. Denn trotz der geplanten Filterung ist das Wasser noch immer mit dem radioaktiven Stoff Tritium belastet. Die EU muss in Anbetracht der neuesten Entwicklungen ihre Entscheidung rückgängig machen“, fordert Litschauer und hält fest: „Verstrahltes Abwasser im globalen Wasserkreislauf gefährdet unsere Umwelt und die Gesundheit von Mensch und Tier.“
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