Rotes Kreuz: Humanitäre Hilfe ist bedingungslos – #NoMatterWhat
Das Jahr 2023 ist ein Jahr enormer humanitärer Bedürfnisse. Rund 360 Millionen Menschen benötigen humanitäre Hilfe: Weltweit finden über 100 bewaffnete Konflikte statt, die unermessliches Leid verursachen. Hinzu kommen Extremwetterereignisse wie Stürme, Überflutungen oder Dürren sowie immer weiter steigende Nahrungsmittel- und Energiepreise – nicht zuletzt aufgrund des Konflikts in der Ukraine, der einen Welleneffekt ausgelöst hat und damit Länder in ohnehin schon fragilen Verhältnissen noch weiter schwächt.
Damit einhergehend verschärfen sich auch die Bedingungen für alle humanitären Helfer:innen, die Menschen in Not unterstützen, egal wo und oftmals unter schwierigsten Bedingungen.
„Der Welttag der humanitären Hilfe unterstreicht einmal mehr die selbstlose Arbeit unzähliger humanitärer Mitarbeitenden und Freiwilligen, die sich tagtäglich für Menschen in Not einsetzen – auch in Krisen- und Konfliktgebieten. Selbst Sicherheitsprobleme und erschwerte Zugänge zu betroffenen Regionen halten sie nicht auf, sich für diejenigen zu engagieren, die so dringend Hilfe benötigen. Angesichts der zunehmenden Herausforderungen ist ihre Unterstützung wichtiger denn je. Das Motto #NoMatterWhat macht einmal mehr deutlich, dass unser Wille zu helfen ungebrochen bleibt“, so Walter Hajek, Leiter der Internationalen Zusammenarbeit beim Österreichischen Roten Kreuz.
Hajek weiter: „Der Bedarf an humanitärer Hilfe ist immens und die humanitäre Hilfe aus Österreich muss dringend weiter ausgebaut werden. Möglich wäre das mit der Strategie der Humanitären Hilfe der Republik Österreich, die bereits fertig ausgearbeitet, jedoch noch nicht in Kraft ist. Mit dieser Strategie werden wichtige Prioritäten gesetzt, die die Hilfe für Menschen in Not noch treffsicherer machen. Wir möchten den Welttag der humanitären Hilfe dafür nutzen, einmal mehr die Dringlichkeit zu betonen und an die Bundesregierung zu appellieren, die Strategie zu beschließen. Die Hilfe muss rasch dort ankommen, wo sie dringend benötigt wird – etwa im Sudan, am Horn von Afrika oder in Afghanistan.“
Humanitäre Hilfe in Konfliktgebieten
Afghanistan wird von mehreren schweren Krisen gleichzeitig gebeutelt, die dazu führen, dass 28,8 Millionen Menschen im Land dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen sind. Und die Lage spitzt sich immer weiter zu. Eine seit drei Jahren anhaltende Dürre sowie weitere, klimabedingte Katastrophen wie Überflutungen und harte Winter haben einen extremen Nahrungsmittelmangel zur Folge – 15,5 Millionen Menschen sind akut von Ernährungsunsicherheit betroffen, 3,2 Millionen Kinder sowie 840.000 schwangere und stillende Frauen leiden an akuter Unterernährung.
Omulbanin Fazli ist IFRC-Einsatzleiterin in Afghanistan: „Das Land ist mit einer der schlimmsten humanitären Krisen der Welt konfrontiert. Es ist Zeit, dass sich die internationale Gemeinschaft konsequent für die Menschen in Afghanistan einsetzt.“
Der jahrzehntelange Konflikt im Land führte dazu, dass hunderttausende Menschen ihre Heimat verlassen mussten. Hinzu kommen die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, ein zerrüttetes Gesundheitssystem, hohe Arbeitslosigkeit sowie der Zusammenbruch der Banken und Finanzinstitute. Insgesamt leben rund 85 % der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.
Das Österreichische Rote Kreuz finanziert mobile Gesundheitsteams, Bargeldhilfe und den Betrieb von Wohlfahrtszentren, sogenannte Marastoons. Hier finden vor allem alleinstehende und verwitwete Frauen mit ihren Kindern eine Unterkunft, erhalten Verpflegung, medizinische Versorgung und können an Berufsbildungsprogrammen teilnehmen, um wieder ins Beschäftigungsleben einsteigen zu können. In jeder Provinz des Landes gibt es eine Zweigstelle des Afghanischen Roten Halbmonds und landesweit ein starkes Netz von 24.600 Freiwilligen, darunter auch viele weibliche Helferinnen des Afghanischen Roten Halbmonds sowie der internationalen Rotkreuz und Rothalbmond Partner.
Hilfe im Sudan
Im April eskalierte die Lage im Sudan. Kampfhandlungen zwangen über 2,6 Millionen Menschen innerhalb des Landes zur Flucht, mehr als 840.000 Menschen flohen auf der Suche nach Sicherheit in die Nachbarländer. Die betroffenen Menschen sind dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen, die Lage ist katastrophal. Es mangelt an sauberem Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung. Vor allem in Darfur steigt die Gewaltbereitschaft immer weiter, Diebstähle und Plünderungen nehmen zu. Rund 1.700 Freiwillige des Sudanesischen Roten Halbmonds sind landesweit mit Unterstützung internationaler Rotkreuz-Kolleg:innen unermüdlich im Einsatz. Die anhaltenden Kämpfe und die unsichere Lage stellen die Helfer:innen vor große und oft auch gefährliche Herausforderungen.
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