Publikationsvorhaben des DÖW: Ein Handbuch zum Holocaust in Österreich
206.000 Österreicher*innen wurden von den Nationalsozialisten als Juden und Jüdinnen verfolgt, 130.000 entkamen – oft nur kurzfristig – ins Ausland. Ein Drittel der jüdischen Bevölkerung wurde ermordet.
Jahrzehnte hat das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes an der Recherche und Aufbereitung der Namen der österreichischen Holocaustopfer gearbeitet. Diese Datenbanken werden laufend aktualisiert, geben den Opfern einen Namen und sind Grundlage aller größeren Gedenkinitiativen und Projekte zu den österreichischen Opfern. Aktuell sind die Namen von 64.552 Holocaustopfern auf www.doew.at abrufbar.
Das DÖW arbeitet in den kommenden zwei Jahren an einer Publikation, die einen Überblick über die Geschichte der Shoah in Österreich samt Zahlen und Fakten zu den österreichischen Opfern geben soll. Die Ergebnisse werden sowohl in Buchform veröffentlicht, als auch auf einer Website einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Kurzbiografien und persönliche Zeugnisse österreichischer Jüdinnen und Juden ergänzen statistische Analysen und Interpretationen.
Auch wenn bereits viel über den Holocaust geforscht und geschrieben wurde, fehlt ein Gesamtüberblick zu den Geschehnissen in Österreich bis heute. Gerade in Zeiten, in denen wir die letzten Zeitzeug*innen verlieren, ist eine solche Aufarbeitung und der einfache digitale Zugang für eine breite Bevölkerung von größter Bedeutung. Es ist das lange fällige Standardwerk zu diesem beispiellosen Kapitel der österreichischen Geschichte. Finanziert wird das Vorhaben durch die private Spende des US-Amerikaners Patrick Dumont. Es soll im Frühjahr 2025 abgeschlossen sein.
Links zum Thema:
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