Blimlinger bestürzt über den frühen Tod der Zeithistorikerin Heidemarie Uhl
Die österreichische Zeitgeschichtsforschung und die gedenkpolitische Öffentlichkeit trauert um Heidemarie Uhl, eine engagierte und renommierte Historikerin und auch Akteurin und Aktivistin im Feld der Gedenkpolitik, die nun viel zu früh im Alter von 66 Jahren verstorben ist.
Im Mittelpunkt ihrer Forschung standen die Themen Gedächtniskultur und Gedächtnispolitik. „Wir waren oft nicht einer Meinung, wie Gedenkpolitik umzusetzen ist, in welcher Form der Wissenstransfer über Nationalsozialismus, Antisemitismus und die Nachgeschichte des Nationalsozialismus in der Zweiten Republik stattfinden soll. Einig waren wir uns jedoch immer, dass beides stattfinden muss, verstärkt, mit mehr Geld, mit mehr Personal und in unterschiedlichen, ja allen Bereichen der Gesellschaft. Da waren wir immer Verbündete“, ist die Historikerin und gedenkpolitische Sprecherin der Grünen, Eva Blimlinger, bestürzt über den frühen Tod von Heidemarie Uhl.
Mit ihren Forschungen und vielfältigen publizistischen Tätigkeiten hat Uhl wesentlich dazu beigetragen, die öffentliche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und Antisemitismus immer wieder ins Bewusstsein der Menschen zu holen, ihnen zu verdeutlichen, dass ein Gedenken niemals aufhören darf.
Zuletzt forschte Heidemarie Uhl am Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und leitete dort den neu geschaffenen Schwerpunkt zu Antisemitismusforschung. Sie war Mitglied in zahlreichen Beiräten und Kommissionen wie der Austrian Delegation to the International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA) oder des Beirats zur Errichtung von Gedenk- und Erinnerungszeichen der Stadt Wien. Sie lehrte unter anderem an den Universitäten Wien und Graz.
„Meine tiefe Anteilnahme gilt vor allem der Familie und den Angehörigen, den Freundinnen und Freunden aber auch den vielen Kolleginnen und Kollegen, mit denen sie als ausgezeichnete Teamarbeiterin über all die Jahrzehnte zusammengearbeitet hat“, so Blimlinger.
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