AK kritisiert Ablehnung des Antrags auf mehr Kassenstellen durch Arbeitgeber:innen-Vertretung in ÖGK | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

AK kritisiert Ablehnung des Antrags auf mehr Kassenstellen durch Arbeitgeber:innen-Vertretung in ÖGK

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Wir brauchen dringend eine bessere medizinische Versorgung im niedergelassenen Bereich, da sind sich nahezu alle einig. Es ist daher sehr schade, dass die Arbeitgebervertreter:innen  im Verwaltungsrat der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), den Antrag für mehr Kassenstellen abgelehnt haben. Wolfgang Panhölzl, Leiter der Abteilung Sozialversicherung der Arbeiterkammer Wien, kritisiert die Ablehnung: „Der Antrag sollte das Management der ÖGK damit beauftragen, ein Konzept für die Umsetzung zu entwickeln. Das ist unbedingt notwendig, alles andere wäre vor dem Hintergrund der enormen Kosten auch verantwortungslos. Denn eine Kassenarztstelle kostet rund 400.000 €, das sind bei 800 Stellen 320 Mio. € jährlich. Ja, dafür braucht man einen Plan und einen Beschluss des verantwortlichen Gremiums, das ist nun mal der Verwaltungsrat der ÖGK. Man kann die Arbeitgeber-Vertreter:innen nur auffordern, beim nächsten Mal dem Antrag zuzustimmen, damit man ernsthaft an die Umsetzung gehen kann, um die medizinische Versorgung der Menschen zu verbessern.“ 

Aber mit mehr Vertragsärzt:innen allein ist es nicht getan. Man muss endlich auch die anderen Gesundheitsberufe, die Pflegeberufe, die Diätolog:innen und Psycholog:innen in die niedergelassene Versorgung einbeziehen. Nur so können chronisch Erkrankte, z.B. Patient:innen, die an Diabetes leiden, bestmöglich versorgt werden. Die Einbeziehung der anderen Gesundheitsberufe würde auch die Ärzt:innen entlasten, die mehr Zeit für ihre Patient:innen hätten. Dafür sollte auch ein moderner, bundesweit einheitlicher Gesamtvertrag zwischen ÖGK und Ärztekammer geschlossen werden. Panhölzl sieht großes Verbesserungspotenzial für die Versicherten: „Die derzeit bestehende Einzelleistungshonorierung führt zu Fehlanreizen in Richtung Akkordmedizin, je mehr E-Card-Steckungen, umso höher das Einkommen für die Ärzt:innen. Das haben sich die ASVG-Versicherten nicht verdient, sie zahlen immerhin 8 Mrd. € an Beiträgen. Dafür sollten sie ohne lange Wartezeiten eine bestmögliche Versorgung erhalten.“

 

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