Welttag der Ozeane – SPÖ-Bayr: Schützt die Ozeane und stoppt den Tiefseebergbau!
Ozeane bedecken den größten Teil der Erde und nur ein kleiner Teil davon ist erforscht. Unternehmen drängen darauf, die Mineralienvorkommen auf dem Meeresboden auszubeuten, jedoch ist noch unklar, welche Gefahren der Tiefseebergbau für die Ozeane bereithält. "Viele Wissenschafter*innen und Umweltorganisationen sind sich einig: Aufgrund der derzeitigen Datenlage ist es nicht möglich, Tiefseebergbau umweltschonend zu betreiben. Wir brauchen ein Moratorium, das dieser Tatsache Rechnung trägt und die Vergabe von Tiefsee-Bergbau-Konzessionen, wie sie ab Juli dieses Jahres erteilt werden sollen, vorläufig stoppt!“, so Petra Bayr, SPÖ-Bereichssprecherin für globale Entwicklung, anlässlich des Welttags der Ozeane am 8. Juni. ****
Unter Tiefseebergbau versteht man den Abbau von Mineralvorkommen auf dem Tiefseeboden, der etwa zwei Drittel des gesamten Meeresbodens umfasst. Die biologische Vielfalt und die Ökosysteme der Tiefsee sind nach wie vor zu wenig erforscht und schlecht verstanden. Das macht es schwierig, die potenziellen Auswirkungen des Tiefseebergbaus abzuschätzen oder angemessene Schutzmaßnahmen zu ergreifen. „Erste Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass der Tiefseebergbau der biologischen Vielfalt und den Ökosystemen der Meere schweren Schaden zufügen könnte“, mahnt Bayr.
Die internationale Meeresbodenbehörde (ISA), die die Aktivitäten auf dem Meeresboden jenseits der nationalen Zuständigkeit regelt, hat bereits 31 Verträge zur Erkundung von Mineralvorkommen in der Tiefsee ausgestellt. Diese Genehmigungen erlauben Unternehmen, die Ressourcen und das Potenzial künftiger Förderung zu erkunden, verpflichten sie aber auch dazu, Daten für Umweltanalysen zu erheben. Die ISA hat aber noch keine Erlaubnis für kommerzielle Bergbauaktivitäten in der Tiefsee erteilt. Bislang konnte die ISA sich nämlich nicht auf Vorschriften für den Abbau einigen. Die nächste Sitzung der UN-Behörde soll im Juli stattfinden. Im Juli verstreicht auch die Frist für die Verabschiedung eines verbindlichen Regelwerks für den Abbau. In ihrer letzten Sitzung Ende März hatte die internationale Meeresbehörde dazu keine Einigung erreicht.
„In Europa steigt die Kritik am Tiefseebergbau. Frankreich drängt auf ein internationales Verbot, eine Forderung, die von den Grünen im Europäischen Parlament unterstützt wird. Spanien und Deutschland haben einen vorsorglichen Stopp jeglicher Tiefseebergbauaktivitäten gefordert, bis die Wissenschaft die Unbedenklichkeit des Abbaus nachweisen kann. Ich fordere Österreich und alle Mitgliedstaaten der Europäischen Union dazu auf, sich gemeinsam für ein Moratorium einzusetzen, um den Wissensstand zu erreichen, der es uns ermöglicht, eine fundierte Entscheidung darüber zu treffen, ob wir den Bergbau zulassen sollen oder nicht“, so Bayr. (Schluss) bj
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