Reitschule Grafenegg wird zum Rudolf Buchbinder Saal
St. Pölten (OTS/NLK) – Die historische Reitschule am Festivalstandort Grafenegg wird zum Rudolf Buchbinder Saal weiterentwickelt. 15 Millionen Euro werden investiert, am heutigen Mittwoch wurde das Siegerprojekt der Architekten Maurer & Partner präsentiert. Dabei am Podium: Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, der künstlerische Leiter von Grafenegg Rudolf Buchbinder, Grafenegg-Geschäftsführer Philipp Stein, der Jury-Vorsitzende des Architekturwettbewerbes Ernst Fuchs, Ernst Maurer als Architekt des Gewinnerprojektes sowie Raiffeisen-Generalanwalt Erwin Hameseder.
Für die Landeshauptfrau ist die Sanierung der Reitschule mit der Schaffung des Rudolf Buchbinder Saales „ein Meilenstein für Grafenegg, für die gesamte Region und für unseren Weg, das Profil Niederösterreichs als Kulturland weiter zu stärken“. Grafenegg sei „eine internationale Visitenkarte Niederösterreichs in die Welt hinaus“, zeigte sie sich überzeugt: „Mit diesem Projekt schaffen wir die Grundlage, dass Kunst und Kultur hier auch in Zukunft auf höchstem Niveau stattfinden können.“
In ihrem Statement hob die Landeshauptfrau auch die Verdienste von Rudolf Buchbinder für den Standort Grafenegg hervor: „Ein großes Danke für all das, was er für Grafenegg und für Niederösterreich geleistet hat. Er hat Grafenegg zu einem der besten Festival-Standorte in ganz Europa gemacht.“ Im Blick auf das neue Projekt zeigte sie sich überzeugt: „Es wird ein Meisterwerk – sowohl architektonisch und vor allem auch akustisch.“
Die Reitschule sei für Grafenegg eine ganz wichtige und zentrale Spielstätte, sagte Geschäftsführer Stein: „Wir freuen uns sehr, dass wir auch dort neue Möglichkeiten bekommen werden.“ Der Baubeginn sei mit Ende des Festivals im Jahr 2024 geplant, die Fertigstellung im Sommer 2026, informierte er.
Architekt Ernst Maurer berichtete von dem Vorhaben, den Saal im ersten Obergeschoß anzusiedeln, so könne man aus dem Inneren des Saales heraus „das Zusammenwirken von Parklandschaft, Schloss und Wolkenturm“ erleben.
Es habe sich um einen zweistufigen, EU-offenen Wettbewerb gehandelt, informierte der Juryvorsitzende des Architekturwettbewerbes, Ernst Fuchs. Dabei habe es 26 Einreichungen gegeben, darunter auch aus Deutschland und der Schweiz.
Rudolf Buchbinder sieht in dem neuen Saal „eine ideale Ergänzung und Vervollständigung“ von Grafenegg. Dass der Saal nach ihm benannt wird, erfülle ihn mit „Demut und Freude“, sagte er: „Es rührt mich zutiefst, dass so etwas bereits zu Lebzeiten geschieht, das ist ein unglaubliches Glück“.
Raiffeisen sei „weit mehr als eine Bank“, betonte Generalanwalt Hameseder: „Uns liegt die Weiterentwicklung unseres Landes am Herzen“. Raiffeisen sei seit dem Jahr 2006 Generalsponsor von Grafenegg, so Hameseder: „In dieser Zeit ist Grafenegg zu einem Kultur-Hotspot in Europa geworden.“
Kulturelle Veranstaltungen auf dem Schlossareal Grafenegg gibt es seit 1971, mit der Gründung des Grafenegg Festivals unter der Leitung von Rudolf Buchbinder ist Grafenegg in die Liga der großen Musik-Hotspots in Europa aufgestiegen. Austragungsorte sind dabei die Open-Air-Bühne Wolkenturm und der Konzertsaal Auditorium. Als dritte Spielstätte kommt der ehemaligen Reitschule große Bedeutung zu. Dort, wo früher Pferde trabten, finden heute u. a. Konzerteinführungen, Kammermusik-Konzerte oder Late Night Sessions statt. Errichtet wurde der Gebäudekomplex 1841 bis 1845, als maßgeblicher Planer wird Leopold Ernst genannt. Im Zweiten Weltkrieg beschädigt, erhielt die Reitschule 1978 ihr heutiges Aussehen. Nun wird eine vollständige Erneuerung der Dachkonstruktion notwendig, was die Chance bietet, in enger Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt eine Neuinterpretation der historischen Dachform herbeizuführen. Im Zuge der Renovierung soll dabei einerseits ein multifunktionaler Veranstaltungssaal entstehen, auf der anderen Seite soll die modernisierte Reitschule auch einen perfekten Rahmen für die Probier- und Experimentier-Situation des Grafenegg Campus bieten.
Der Entwurf der Architekten Maurer & Partner sieht vor, den Kammermusiksaal in den ersten Stock zu heben und auf den neuesten technischen Stand zu bringen. Der bestehende, ebenerdige Saal wird durch Verbindungstüren stärker mit dem Auditorium und dem Park verbunden und damit dem Publikum als erweitertes Foyer zugänglich sein. Ein Highlight stellen auch die großzügigen Fensterflächen dar, die mit Blick auf Wolkenturm, Schloss und Park das akustische mit dem optischen Erlebnis verbinden. Ein westseitiger Zubau soll Platz bieten für weitere Zimmer für Künstlerinnen und Künstler sowie für weitere technische Ausstattung.
Das gesamte Bauvolumen wird 15 Millionen Euro umfassen, je ein Drittel werden von der Grafenegg Kulturbetriebsgesellschaft, vom Land Niederösterreich und vom Bund übernommen.
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