Volkshilfe zu Pflege-Maßnahmenpaket: Wichtige nächste Schritte der Pflegeversorgung
Der Präsident der Volkshilfe Österreich Ewald Sacher begrüßt das weitere Maßnahmenpaket der Regierung für die Pflegeversorgung in Österreich. „Endlich ist die Begutachtung der Pflegegeldeinstufung bei der richtigen Berufsgruppe angelangt, die Expertise liegt in den Händen des Gesundheits- und Krankenpflegepersonals.
“ Auch die Beseitigung von bürokratischen Hürden bei der Erst- und Weiterverordnung von Medizinprodukten, die vor allem in der mobilen Langzeitpflege viel Aufwand verursachte, ist positiv. „Mit dieser Maßnahme wird jetzt die Erfahrung und Kompetenz unserer Mitarbeiter*innen anerkannt“, so Präsident Sacher.
Anhebung des Förderung bei 24-Stunden Betreuung auf 800 Euro pro Monat positiv
Die Teuerung trifft ältere Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf besonders hart, gerade jene, die auf eine 24-Stunden Betreuung angewiesen sind. Der Direktor der Volkshilfe Österreich Erich Fenninger hält fest, dass „eine Erhöhung der Förderung auf 800 Euro überfällig war, auch wenn wir uns für die Betroffenen eine noch deutlichere Steigerung gewünscht hätten. Aber es ist begrüßenswert, dass das Sozialministerium ab 1. September 2023 mit 23 Millionen Euro in Vorleistung dafür geht. Leider fehlt in dem Paket die Erhöhung der 2.500 Euro Einkommensgrenze für die Inanspruchnahme der Förderung, sie wurde seit 2007 nicht mehr angehoben. Spätestens mit der hohen Inflation ist eine Wertanpassung und jährliche Valorisierung sowohl der Förderung als auch der Einkommensgrenze dringend nötig.“
„Die Aufstockung der Hausbesuche durch diplomiertes Personal erhöht die Qualität der 24-Stunden Betreuung, ebenso kostenlose Supervisions- und e-learning Angebote. Die Entlastung der pflegenden Angehörigen durch bis zu 10 kostenlosen Angehörigengesprächen sehen wir auch sehr positiv“, so Fenninger.
Pflegenotstand langfristig lösen: Mehr Steuergeld in Pflege investieren
"Für die weiteren Schritte der Pflegereform ist die Sicherstellung einer langjährigen Finanzierung des Pflegesystems der entscheidende Faktor. Hier gibt es durchaus Unterstützung und Verständnis in der Bevölkerung. Schon 2021 waren 85% der Befragten im Volkshilfe Sozialbarometer dafür, in Zukunft deutlich mehr Steuergeld zur Finanzierung der Pflege aufzuwenden
", fordert Fenninger. Mehr Geld bedeutet vor allem, die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter*innen verbessern zu können und damit mehr Menschen für Pflege- und Betreuungsberufe zu interessieren. Im internationalen Vergleich gibt Österreich nur 1,9% des BIP für Pflege aus, vergleichbare Länder wie Dänemark 2,5% und die Niederlande sogar 3,5%. (Quelle: BMASGK 2019 „Zukünftige Finanzierung der Langzeitpflege“)
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