Neue „kreuz und quer“-Doku über „Die Retter des Toten Meeres“
Wien (OTS) – Das Tote Meer, jenes einzigartige Gewässer am tiefsten frei zugänglichen Punkt der Erde, droht durch Austrocknung zu verschwinden. Drei Männer aus Israel, Palästina und Jordanien schließen sich zusammen für eine spektakuläre Rettungsaktion: Sie wollen das Tote Meer schwimmend durchqueren und damit auf dessen dramatische Situation hinweisen. Doch die politischen und religiösen Konflikte zwischen ihren Herkunftsländern machen das Projekt zu einer Nervenprobe. Die Dokumentation, die „kreuz und quer“ anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums der Staatsgründung Israels am Dienstag, dem 16. Mai 2023, um 22.35 Uhr in ORF 2 zeigt, folgt den dreien bei ihren Vorbereitungen. Bis zuletzt fehlt eine Genehmigung für die Aktion. Wird es also gelingen, das ambitionierte Vorhaben tatsächlich in die Tat umzusetzen? Um 23.25 Uhr folgt der Dokumentarfilm „Scheidung verweigert – Frauen kämpfen um ihre Freiheit“ von David Ofek und Mia Web.
„Die Retter des Toten Meeres“ – Ein Film von Ido Glass und Yoav Kleinman (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann)
Das Tote Meer grenzt an Israel, Jordanien und das Westjordanland. Doch der Wasserspiegel des einzigartigen Binnensees sinkt seit Jahren kontinuierlich. Der jahrzehntelange industrielle Abbau von Mineralien sowie die übermäßige Nutzung der Flüsse und Gewässer in der Region zeigen mittlerweile gravierende ökologische Folgen: Neben dem sinkenden Wasserspiegel sind etwa auch gefährliche Senklöcher entstanden. Schon in den 1980er Jahren öffneten sich die ersten dieser Krater um das Tote Meer, heute gibt es mehr als 7.000 – Straßen sind unpassierbar, ganze Strände geschlossen.
Konzepte zur Rettung des Totes Meeres liegen längst vor, doch der Nahostkonflikt verhindert die Umsetzung. Vor diesem Hintergrund beschließt der israelische Umweltaktivist Oded Rahav, dass etwas geschehen müsse, um die Welt auf die dramatische Situation hinzuweisen. Er entwickelt die Idee, gemeinsam mit Menschen aus Palästina, Jordanien und der ganzen Welt das Tote Meer zu durchschwimmen, und macht sich auf, Mitstreiter für dieses Vorhaben zu finden. Der palästinensische Rettungsschwimmer Yusuf Muhammad Matari und der jordanische Regionalplaner Munqeth Mehyar schließen sich ihm an. Nun gilt es, weitere Schwimmer zu finden und die politischen und militärischen Verantwortlichen vor allem in Jordanien und Israel zu überzeugen. Die Vorbereitungen der großen Schwimmaktion nehmen ihren Gang. Menschen aus anderen Ländern schließen sich an. Doch es bleibt schwierig, palästinensische und jordanische Mitschwimmer zu rekrutieren. Der politische Konflikt in der Region überschattet auch das Projekt von Oded, Yusuf und Munqeth. Fast scheint zudem alles am fehlenden Willen der Behörden zu scheitern.
Mit Oded, Yusuf und Munqeth nimmt die Dokumentation drei sehr unterschiedliche Männer in den Blick. Der politische Konflikt in der Region bleibt im Film stets präsent, wenn etwa die Nachrichten im Radio die aktuelle Sicherheitslage je nach Perspektive beschreiben. Ohne die Situation schönzufärben, macht die Dokumentation Hoffnung auf eine Zukunft, in der es gelingen könnte, für ein gemeinsames Ziel jahrzehntealte Gräben zu überwinden.
„Scheidung verweigert – Frauen kämpfen um ihre Freiheit“ – Ein Film von David Ofek und Mia Web (ORF-Bearbeitung: Sabine Aßmann)
In Israel müssen Scheidungen gemäß jüdischem Recht vor einem Rabbinatsgericht durchgeführt werden. Eine Frau kann sich allerdings nur rechtsgültig scheiden lassen, wenn der Ehemann der Scheidung auch zustimmt. Immer wieder gibt es daher Fälle, in denen Frauen – aus ganz unterschiedlichen Gründen – teils jahrelang um ihre Freiheit kämpfen. Batya Kahana-Dror ist orthodoxe Jüdin – und Feministin. Die Anwältin gehört zu den wenigen Frauen, die eine Zulassung für die israelischen Rabbinatsgerichte haben. Sie nutzt jede rechtliche Möglichkeit für ihre Klientinnen, die teils jahrelang um die Scheidung kämpfen. Der Film begleitet die Anwältin bei ihrer engagierten Arbeit für drei ganz unterschiedliche Frauen.
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