FPÖ – Kaniak: „Müssen erschreckendem Personalmangel in Spitälern endlich Herr werden!“
„Uns droht in der österreichischen Gesundheitsversorgung ein massiver Kahlschlag, wenn nicht endlich geeignete Maßnahmen getroffen werden, die den akuten Ärztemangel und Mangel an Pflegekräften abstellen können“, sagte heute der freiheitliche Gesundheitssprecher und Vorsitzende des parlamentarischen Gesundheitsausschusses NAbg. Mag. Gerhard Kaniak.
„Die GÖD hat in ihrer Erhebung Erschreckendes zu Tage getragen. Nämlich, dass über acht Prozent der Spitalsbetten nicht belegbar, respektive 2.775 Betten gesperrt sind, weil am Ende des Tages allein in den Krankenanstalten 700 Arztstellen offen sind und 2.200 Pflegekräfte fehlen“, ergänzte Kaniak.
Die Untätigkeit der schwarz-grünen Regierung und das Fehlen einer geeigneten Strategie fährt schließlich das Gesundheitssystem gegen die Wand: „Was es braucht, ist entschlossenes Handeln, das auf einen durchdachten Plan fußt, wo man alle Faktoren umfassend bedient. Es hilft nichts, wenn Minister Rauch kosmetisch und punktuell eingreifen versucht – das Problem muss ganzheitlich gelöst werden. Reformen mittels Verordnungen einzuleiten, scheint kein probates Mittel zu sein; der Nationalrat muss geschlossen als Gesetzgeber vorpreschen. Die Parteien kennen die Probleme im System. Ich lade daher jeden ein, unseren Sechs-Punkte-Plan zu unterstützen!“, so Kaniak.
„Erstens benötigt es eine Evaluierung des Personalbedarfs auf allen Ebenen des Gesundheitswesens und einer Überarbeitung des regionalen Strukturplans Gesundheit mit der Priorität auf die niedergelassene Versorgung. Zweitens braucht es endlich eine finanzielle Fairness gegenüber allen Mitarbeitern im Gesundheitswesen. Geleistete Überstunden und die versprochene Pflegeprämie müssen in voller Höhe ausgezahlt werden. Zudem müssen alle Gehaltschemata verbessert werden und Vordienstzeiten fair anrechenbar sein“, forderte Kaniak.
Als dritten Punkt sprach der FPÖ-Gesundheitssprecher die Entbürokratisierung an: „Ein Abbau administrativer Tätigkeiten und eine positive Überarbeitung der Berufsbilder, worunter auch Kompetenzerweiterungen, Anerkennung und Aufwertung der Tätigkeiten zu verstehen sind, sollen gerade bei Krankenpflegerinnen und Krankenpflegern den Beruf attraktiver machen. In Primärversorgungseinheiten soll auch ein Arzt anstellen können und das unternehmerische Risiko alleine tragen, um Struktur zu geben“, erklärte Kaniak.
„Viertens ist es wichtig, die Weiterbeschäftigung älterer Ärzte zu ermöglichen und weitere Ausbildungsstellen zu schaffen. Fünftens braucht es ein bundesweit einheitliches Stipendiensystem, um einen Bieter-Wettbewerb zu verhindern. Stipendien sollen Sorge tragen, dass sich Absolventen österreichischer Medizin-Unis auch zum Dienst in Österreich verpflichten. Der sechste Punkt sieht vor, Wahlärzten Kassenverträge zu bieten und das Doppelbeschäftigungsverbot aufzuheben. Das ist sofort versorgungswirksam, weil Qualitäten und Infrastruktur vorhanden sind“, betonte Kaniak.
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