Korosec zum Tag der Pflege: „Digitalisierung in Pflege und Gesundheit ist eine wichtige Zukunftsinvestition, für die es höchste Zeit ist!“ | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Korosec zum Tag der Pflege: „Digitalisierung in Pflege und Gesundheit ist eine wichtige Zukunftsinvestition, für die es höchste Zeit ist!“

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Anlässlich des morgigen Tags der Pflege macht Seniorenbund-Präsidentin Ingrid Korosec auf einen wichtigen Teil der Pflegereform aufmerksam, über den aktuell wenig gesprochen und für den noch weniger getan wird: Den dringend notwendigen Digitalisierungsschub im Pflege- und Gesundheitssystem.

„Die Digitalisierung im Pflege- und Gesundheitswesen ist eine wichtige Zukunftsinvestition, für die es höchste Zeit ist! Sie bringt Pflegebedürftigen, ihren Angehörigen und den Pflegekräften Entlastung, steigert die Effizienz im System und spart langfristig Kosten, mit denen andere Bereiche der Pflegereform finanziert werden können“, ist Korosec überzeugt.

Digitalisierung bringt:

  • Pflegebedürftigen mehr Selbstständigkeit, etwa durch Smart-Home-Unterstützungen in der Küche oder Sprachassistenten für den Online-Einkauf.
  • Pflegenden Angehörigen mehr Sicherheit und Unterstützung, etwa durch die rasche Kontaktaufnahme mit Pflegefachkräften via Telemedizin.
  • Pflegepersonal (körperliche) Entlastung und mehr Zeit für ihre Schützlinge, beispielsweise durch die Reduktion administrativer Arbeiten oder Roboter, die Routinearbeiten wie Wäschesammeln verrichten.
  • Den Institutionen Zeit- und Kostenersparnis, womit zusätzliche finanzielle Mittel für Pflegereform frei werden.
  • Assistenzroboter ermöglichen auch neue Therapiemöglichkeiten, etwa bei Demenz. 

Digitalisierung in Pflege und Gesundheit birgt Milliardenpotenzial!

„Das Potenzial von Digitalisierung in Pflege und Gesundheit ist enorm – neben den Entlastungen für alle Beteiligten besonders in finanzieller Hinsicht. Bereits vor zehn Jahren haben Expertinnen und Experten geschätzt, dass 500 Millionen Euro an Pflegegeld und 3,5 Milliarden Euro in der mobilen und stationären Pflege gespart werden können, wenn mittels digitaler Assistenzsysteme der Fortschritt der Pflegebedürftigkeit um ein Jahr verlangsamt wird. Diese Potenzale sind heute um ein Vielfaches größer“, erklärt Korosec

Korosec: „Österreich hinkt Vorreitern wie Finnland und Estland hinterher – es braucht rasch einen gesetzlichen Rahmen für Digitalisierung in Pflege und Gesundheit!“

Während Digitalisierung in der Pflege und im Gesundheitswesen in nordischen Ländern wie Finnland und Estland bereits gelebter Alltag ist, steckt Österreich in vielen Bereichen noch in den Kinderschuhen. „Wir haben nicht einmal einen Rechtsrahmen für Digitalisierung in Pflege und Gesundheit. Dieser muss – im Einklang mit geltenden Datenschutzbestimmungen – rasch geschaffen werden!“, fordert die Seniorenbund-Präsidentin, die erneut mehr Tempo im aktuell stockenden Reformprozess einmahnt.

Der 7-Stufenplan zur Reform des Pflegesystems:

Der Digitalisierungsschub im Pflege- und Gesundheitsbereich ist Teil des 7-Stufenplans für eine nachhaltige Pflegereform, den Ingrid Korosec vor einigen Wochen Sozialminister Rauch und Bundeskanzler Karl Nehammer übermittelt hat:

  1. One-Stop-Shop für Pflege und Betreuung. „Beratung, Vermittlung und administrative Abwicklung müssen gebündelt werden. Im Idealfall muss die Anforderung einer Heimhilfe so einfach sein, wie eine Reise zu buchen!“ 
  2. Finanzierung aus einer Hand: Weg von unübersichtlichen und teuren Finanzströmen hin zu einer effizienten und übersichtlichen Finanzierung aus einer Hand! „Die Finanzierung soll nach dem Leistungsprinzip erfolgen: Der Bund soll für die Leistungen zahlen, die die Länder erbringen. Das gewährleistet Klarheit, Einheitlichkeit und Transparenz.“ 
  3. Personaloffensive und Berufsbild „Pflegekraft“ verbessern – nur so werden wir die bis 2030 benötigten 75.000 zusätzlichen Pflegekräfte auch bekommen! „Dazu gehört auch die Verbesserung der Arbeitsbedingungen, etwa durch höhere Bezahlung und mehr psychosoziale Begleitung für Pflegekräfte.“ 
  4. Ausbau der mobilen Dienste und Prävention: Pflege daheim statt im Heim muss das Paradigma sein! „Die Menschen wollen daheim gepflegt werden, das darf aber nicht auf Angehörige abgewälzt werden!“ 
  5. Professionelle Pflegeangebote müssen in allen Bundesländern gleich sein! „Aktuell hängt es vom Bundesland ab, wie viele Pflegeleistungen durch das Pflegegeld abdeckbar sind. Die Unterschiede zwischen den Bundesländern betragen bis zu 100 Prozent!“ 
  6. 24-Stunden-Betreuung muss besser finanziert werden. „Die Erhöhung der Förderung der 24-Stunden-Betreuung von 550 Euro auf 640 Euro ist zu wenig und deckt nicht einmal die Inflation ab. Es braucht eine Verdoppelung von 550 Euro auf 1100 Euro! Auch der Angehörigenbonus muss verbessert werden: Geltung bereits ab Pflegestufe 3 und die Voraussetzung des „gemeinsamen Haushaltes“ muss fallen!“ 
  7. Digitalisierungsschub bei Gesundheit und Pflege nach nordischen Vorbildern wie Estland oder Finnland. „Es fehlt weiterhin der rechtliche Rahmen für die Digitalisierung im Gesundheits- und Pflegewesen. Dabei würde allein die flächendeckende Einführung der Teleberatung, also zB das Besprechen eines Laborbefundes online oder via Telefon, österreichweit bis zu 1,5 Milliarden Euro einsparen!“

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