„dokFilm“-Doppel über Künstliche Intelligenz: „iHuman – Fluch und Segen von KI“ und „Robolove“ am 14. Mai
Wien (OTS) – ChatGPT ist in aller Munde, das Thema Künstliche Intelligenz (KI) brandaktuell. Spannende Beiträge dazu liefert ORF 2 am Sonntag, dem 14. Mai 2023, gleich mit zwei Doku-Premieren der Kultur-Programmleiste „dokFilm“ ab 23.05 Uhr. So steht anschließend an die „IM ZENTRUM“-Ausgabe (22.10 Uhr), die sich ebenfalls mit der aktuellen KI-Diskussion befasst, vertiefend die Produktion „iHuman – Fluch und Segen von KI“ über diese mächtige Technologie und die Frage, wie sie die Gesellschaft und ihre Zukunft verändert, auf dem Programm. Danach ist der vom ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierte Film „Robolove“ (0.40 Uhr) zu sehen, der den zunehmenden Einsatz von sozialen Robotern im menschlichen Alltag beleuchtet
„iHuman – Fluch und Segen von KI“ (23.05 Uhr)
Viele digitale Agenten erleichtern unseren Alltag. Sie lenken uns – gefüttert von einer unsichtbaren Macht namens Künstliche Intelligenz. Die bisher vor allem in Insiderkreisen geführte Diskussion über die tiefgreifenden Konsequenzen von KI schlägt seit der Veröffentlichung von ChatGPT auch in der breiten Öffentlichkeit hohe Wellen. Der Dokumentarfilm „iHuman“ von Regisseurin Tonje Hessen Schei begleitet Pioniere dieser geräuschlosen Revolution dabei, wie sie die neue Technologie entwickeln und implementieren. Damit verändern sie nicht nur die äußere Welt radikal, sondern auch das Selbstverständnis der Menschen.
Vor einigen Wochen machten Wissenschafter mit der Forderung nach einem Moratorium bei der Entwicklung von KI Schlagzeilen. Ausgelöst wurde dies durch die jüngste Veröffentlichung von ChatGPT, einem Sprachmodell, mit dem die Nutzerinnen und Nutzer über verschiedenste Themen sprechen können, das kreative Inhalte erstellt und sogar Bilder analysiert. Schlagartig wurden für eine breite Öffentlichkeit die Auswirkungen von KI auf alle Bereiche des Lebens, von der Bildung über den Journalismus bis hin zur Politik und Wirtschaft, sichtbar. Wer entwickelt welche Codes für unsere Zukunft? Wie beeinflusst KI, wer wir Menschen sind? „iHuman“ macht auf einen wachsenden Konflikt aufmerksam. Einerseits geben Tech-Giganten wie Google vor, dass KI nötig ist, um globale Katastrophen wie Klimawandel, Krebs und Hunger zu bekämpfen. Auf der anderen Seite begreifen Vorreiter wie Bill Gates und Elon Musk KI inzwischen als größte Bedrohung der Menschheit. Der Film „iHuman“ fragt, welche Konsequenzen die Machtkonzentration der milliardenschweren KI-Industrie hat, die kaum staatliche Regulierung und Transparenz kennt. Einige Expertinnen und Experten vergleichen KI gar mit der Atombombe, da niemand die Konsequenzen dieser neuen Technologie vorhersagen kann.
Ilya Sutskever ist Forschungsleiter bei OpenAI, einer Firma, die von Elon Musk für eine „gute Künstliche Intelligenz“ gegründet wurde. Jürgen Schmidhuber wird als „Vater der KI“ bezeichnet, da er neuronale Netzwerke erfunden hat, die die Entwicklung der KI revolutionierten. Der Dokumentarfilm begleitet die beiden führenden Computer-Wissenschafter bei ihrer Arbeit an einer Superintelligenz. Experten und Wissenschafter wie Max Tegmark, Kara Swisher, Michal Kosinski, Stuart Russell, Ben Wizner, Hao Li, Ben Goertzel und Philip Alston steigen in die kontroverse Debatte um Gefahren und Chancen von KI ein. Wer bestimmt in Zukunft über das Leben der Menschen?
„Robolove“ (0.40 Uhr)
Google Home, Alexa und Siri: geht es nach den Protagonistinnen und Protagonisten in Maria Arlamovskys Dokumentarfilm „Robolove“, werden interaktive Systeme wie diese in naher Zukunft von vermenschlichten Robotern abgelöst. Damit könnte ein lang ersehnter Traum der Menschheit in Erfüllung gehen, nämlich rund um die Uhr über einen Assistenten zu verfügen. Dieser „Sklave“ – wie ein KI-Spezialist Roboter im Film bezeichnet – könnte dem Menschen immer mehr und immer komplexere Arbeit abnehmen.
Doch noch ist es nicht so weit. Auch wenn Wissenschaft und Technik den wundersamen Kabelwesen zunehmend humanoides Leben einhauchen, fehlt es ihnen im Moment noch an Herz und Seele, meint der Robotik-Guru Hiroshi Ishiguro im Film. Verschiedene Labore rund um die Welt tüfteln jedoch genau an dieser Entwicklung. Androide sollen bald Gefühle artikulieren, sich wie Menschen verhalten und auch wie Menschen aussehen. Damit würde die Technik nicht nur unsere Arbeitsleistung überflüssig machen, sondern letztlich unser gesamtes menschliches Dasein. Eine erschreckend dystopische Vorstellung einer Welt, in der Maschinen nicht nur von uns Menschen lernen, sondern auch voneinander.
Die Angst vor der Austauschbarkeit wird im Film bei einer Gruppe von Sexarbeiterinnen spürbar, als sie einen Robo-Porno schauen. Oder etwa bei einem Fernsehmoderator, der darüber scherzt, dass der Androide, mit dem er sich später in seiner Sendung unterhält, niemals seinen Posten einnehmen wird.
Der Dokumentarfilm „Robolove“ nähert sich dem Thema des künstlichen Menschen aus unterschiedlichen Perspektiven, verhandelt mögliche Zukunftsszenarien und verweist indirekt auch auf existenzielle Grundfragen des Menschen: nach seinem Wesen in Gegenwart und Zukunft.
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