SHIFT: Projektstart und neue digitale Plattform für dezentrale Kunstprojekte
Im Jänner wurden die 30 ausgewählten Projekte des SHIFT V-Programmes präsentiert. Eines davon ist eine innovative Plattform, die alle Vorhaben der letzten sieben Jahre darstellt und miteinander in Beziehung setzt. Auf der neuen Website SHIFT.WIEN werden die aktuellen Projekte vorgestellt, gleichzeitig entsteht ein Archiv für dezentrale Kulturarbeit.
Die vom Designstudio Toledo i Dertschei und Michael Trinh entwickelte Webplattform SHIFT.WIEN gibt Ein- und Ausblicke sowie Informationen über Aktivitäten und Projekte. Im Laufe des Jahres entsteht mit SHIFT.WIEN ein Archiv, das alle Kunstprojekte seit Beginn des Förderprogrammes dokumentiert. Gemeinsamkeiten werden ebenso sichtbar wie ganz unterschiedliche Anknüpfungspunkte an das vielfältige Programm von SHIFT. Ein Mapping von Orten, Themen und Schwerpunkten sowie Texte, Bilder, Videos und Dokumentationen laden dazu ein, die SHIFT Projekte aus unterschiedlicher Perspektive kennenzulernen und neu miteinander in Beziehung zu setzen. SHIFT.WIEN versammelt damit Strategien, Aspekte und Ideen für die dezentrale Kulturarbeit in der Stadtentwicklung.
Stadtmotor, mehr sozialer Spielraum für Intimität und Erholung als Widerstandsform
Das Kollektiv Kaorle widmet sich im Projekt Paradiesl sehr konkret dem Thema Stadtentwicklung. Eine begehbare Installation im Alsergarten wird zum Katalysator für Kulturschaffende. Die Baustelle wird zum Diskursraum. Die ersten Gespräche über öffentliche Freiräume sowie einen Workshop hat es am 20. April bereits gegeben und das Fundament ist somit gelegt.
Das Stationentheater EROS dekonstruiert Normativitäten über Sexualität von Menschen mit Behinderung. Deren sexuelle Bedürfnisse müssen im Diskurs über Körperlichkeit ebenso eine gleichberechtigte Stimme haben. Denn Sexualität ist auch Gegenstand von sozialen Regelungen, Ethik und Moral und daher für Öffentlichkeit und Gesellschaft von höchster Relevanz. Unterdrückung und Diskreditierung haben keinen Platz mehr. Das Stück wird noch vom 4. bis 6. Mai im Brick 15 zu sehen sein.
Bei Rest is Resistance geht es darum, in einer Welt, deren Tempo kaum mehr Erholung zulässt, bewusst Widerstand durch Rast und Ruhe zu leisten. Das Team rund um Zoe Gudović errichtet im öffentlichen Raum eine Toilette als Präsentationsort für ihre Performance. Denn das sogenannte „stille Örtchen“ ist einer der letzten Freiräume, um den Fängen der kapitalistischen Hyperproduktion zu entkommen. Zu sehen am 6. Mai 2023 in Floridsdorf.
Queer-feministisches Empowerment, der Libanon als Mosaik und Kritik an stereotypischen Ensembles
Das Projekt Das goldene Buch, ein workshopbasiertes Fanzine, das vor allem auf FLINTA-Personen in der Arbeitswelt fokussiert, startet ebenso mit ersten Terminen am 20. Und 21. Mai und ruft alle Frauen* und AFAB-Personen zur Partizipation auf.
Das fotojournalistische Projekt LEBANON – IN A STATE OF UNREST wird seine Ergebnisse in Form einer Ausstellung vom 8. bis zum 15. Juni in den SOHO STUDIOS im Sandleitenhof in Ottakring präsentieren. Einzelne Personen werden als Mosaik porträtiert, das in der Gesamtbetrachtung die gesellschaftlichen Zusammenhänge im Libanon skizziert.
Ebenso ab Juni lädt de/semble, don’t play me zum Dialog über Stereotypen in der Besetzung von Jazz-Ensembles. Es sollen neue Konzepte in der Konzertgestaltung erarbeitet werden, um unterrepräsentierte Musiker:innen und Instrumente mehr in den Fokus der Wahrnehmung zu rücken. Die erste Soundperformance findet am 10. Juni in der Kunsttankstelle Ottakring statt.
Das Májstorin-Fest am 24. Juni, initiiert von Anita Tokic, macht queer-feministische Engagements von FLINTA*s in der Gesellschaft sichtbar. Das Highlight ist die Auszeichnung von Personen mit einem Májstorin-Orden. Alle sind eingeladen vom 7. Mai bis 11. Juni 2023 am Voting teilzunehmen: majstorin.com.
Über SHIFT
SHIFT ist ein Förderprogramm der Stadt Wien für alternative, künstlerische Praxen dezentraler Kulturarbeit.
SHIFT steht für Bewegung und Begegnung, für das Verlernen kultureller Barrieren und für Prozesse der Verschiebung. Künstler:innen, Anrainer:innen und Publikum treten miteinander in Beziehung. Aspekte der Vermittlung, der Partizipation und der künstlerischen Auseinandersetzung mit verschiedenen Beteiligten und deren Anliegen sowie Interventionen im öffentlichen Raum stehen im Mittelpunkt. Die künstlerischen Projekte schaffen Räume für gemeinsame Erlebnisse, ungewöhnliche Perspektiven und neue Schnittstellen zwischen Kunst, Politik und Gesellschaft.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Basis.Kultur.Wien